Da mein Kontostand bei der Bank etwas gemeinsam hat mit meinem Bett – nämlich frisch überzogen – habe ich überlegt, wie ich diesen Zustand auf dem Konto beenden könnte, ohne dass es in Arbeit ausartet. Mein erster Gedanke war die Aktienbörse, aber die wird ja neuerdings von einem gewissen Mister Trump regiert, sodass Gewinne und Verluste von diesem Psycho abhängig sind. Mein zweiter Gedanke war der Besuch eines Casinos in unserer Stadt. Doch wenn ich dort die Bank sprenge, dann spricht sich das womöglich schnell in Ahrensburg herum; und dann kommen all meine Freunde und wollen mich anpumpen, was mir unangenehm wäre – ich meine die vielen Absagen. 😢
Meinen dritten Gedanken habe ich dann aber in die Tat umgesetzt: Ich bin online gegangen, und zwar zu Lotto Schleswig-Holstein. Und weil ich nicht einschätzen kann, welche Zahlen dort bei den kommenden Ziehungen gezogen werden, bin ich den Rubbelweg gegangen, sprich: Ich habe mir ein halbes Dutzend Rubbellose zum Stückpreis von 2 Euro bei “Bar auf die Kralle” gekauft, um 20.000 Euro zu gewinnen – siehe die Abbildung links!
Jedoch: Schon die Illustration hätte mich misstrauisch machen müssen! Es soll dieses einen Tiger darstellen wegen der besagten Kralle – aber ich sehe dort zwei Fische, die aufeinander zu schwimmen. Und Fische haben bekanntermaßen gar keine Krallen. Und selbst Gold- oder Silberfische haben null Karat. Aber das nur als Randbemerkung zwischen den Absätzen.
Um es kurz zu machen: Von meinen 6 Rubbellosen waren 5 Nieten. Und dann gratuliert Lotto Schleswig-Holstein mir zu einem Gewinn, der in der Klasse 8 erfolgt ist. Das aber ist eine pure Verarschung der Kunden von Lotto Schleswig-Holstein. Denn der angebliche Gewinn in der Gewinnklasse 8 beträgt 2 Euro bei einem Einsatz von 2 Euro. Wo dabei ein Gewinn entstanden ist, kann ich nicht erkennen.
Und nun kommt’s noch ganz dicke: Lotto Schleswig-Holstein erklärt allen Ernstes, dass es in der Gewinnklasse 8 = 136.000 Gewinne gibt! Was bedeutet: Der “Gewinn” für 136.000 Gewinner besteht einzig und allein darin, dass die Spieler ihren Einsatz zurückbekommen.
Frage: Welcher normal denkende Mensch setzt 2 Euro ein in der Absicht, 2 Euro zurückzubekommen?! Die Werbeaussage von Lotto Schleswig-Holstein ist hinterlistig, weil man 136.000 Gewinne verspricht, die es in Wahrheit garnicht gibt und suggeriert, dass die Chancen auf Gewinne groß sind.
Die zuständige Glücksspielaufsichtsbehörde des Landes Schleswig-Holstein finden man über das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport unter Leitung von Dr. Sabine Sütterlin-Waack (CDU). An sie geht meine Frage: Wie lange, Frau Ministerin, wollen Sie sich diesen Humburg von Lotto Schleswig-Holstein noch mit ansehen, was nicht allein die Rubbellose von “Bar auf die Kralle” betrifft…?