Heute empfehle ich Ihnen, auf Abendblatt Online den Bericht von Filip Schwen zu lesen, wo es um den neuen Gebäudekomplex auf der Alten Reitbahn geht. Hier steht Edeka im Mittelpunkt, wobei allerdings nicht darüber berichtet wird, dass und warum der Inhaber seinen alten Markt in der Bahnhofstraße noch nicht aufgegeben hat, sodass es zur Zeit zwei Edeka-Märkte in der Stadt gibt, die nahe beieinander liegen und dabei natürlich im Wettbewerb stehen und sich gegenseitig kannibalisieren.

Aus dem Abendblatt-Bericht zitiere ich drei Passagen, die bemerkenswerten Inhalt haben. Zum einen: „Die Wohneinheiten sind zwischen 40 und 100 Quadratmeter groß und haben zwei oder drei Zimmer. Die günstigsten Wohnungen kosten rund 320.000 Euro.“

Ich halte fest: Eine 2-Zimmer-Wohnung von 40 Quadratmetern kostet demnach vermutlich rund 320.000 Euro.

Weiter im Zitat: „Die Wohnungen richteten sich nicht an eine bestimmte Zielgruppe. ‘Unter den Interessenten haben wir sowohl Senioren, die sich räumlich verkleinern möchten, als auch junge Familien mit Kindern, die es in die Kleinstadt zieht’, so der Geschäftsführer von Plankontor.“

“Mit Kindern”, also Plural. Dazu meine Frage: Kann es tatsächlich sein, dass eine Familie mit zwei oder mehr Kindern an einer Zwei- oder Drei-Zimmer-Eigentumswohnung interessiert ist, die mindestens 320.000 Euro kostet?

Letztes Zitat: Die Tiefgarage „umfasst zwei Ebenen mit 198 Stellplätzen, von denen 100 für Edeka vorgesehen und die restlichen für die Bewohner und die Öffentlichkeit sind. Während die Wohneinheiten veräußert werden, möchte Melchers Eigentümer der Edeka-Fläche und der Tiefgarage bleiben.“

Was bedeutet das für Edeka? Es bedeutet: Neben der Ladenmiete muss Edeka für jeden Kunden, der aus der Tiefgarage kommt, auch noch die Parkgebühr an den Vermieter abdrücken. Und da wohl mit Abstand der meiste Teil der Kundschaft mit dem Auto kommt, bedeutet das für den Supermarkt einen ziemlichen finanziellen Aufwand im Gegensatz zum Standort in der Bahnhofstraße.

Mehr noch: Wenn der Investor der Eigentümer der kompletten Tiefgarage bleibt, bedeutet das vermutlich auch für die Wohnungseigentümer, dass sie eine Miete für ihren Abstellplatz in der Garage zahlen müssen.

Ich habe mich gewundert, warum Edeka zur Neueröffnung kein Riesenbrimborium gemacht hat mit Blasmusik,  Showprogramm und Sonderaktionen mit Niedrigpreisen et cetera. Das kann der Inhaber sich vermutlich garnicht leisten, zumal er zur Zeit auch noch den alten Markt offenhält.

Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass ich schon dem Vorgänger vom heutigen Edeka-Inhaber empfohlen habe, die Finger von der Alten Reitbahn zu lassen. Ich kann für den jetzigen Inhaber nur hoffen, dass ich mich geirrt habe, bzw. dass Edeka den Händler unterstützen wird, der von den Hausbewohnern allein wohl nicht existieren kann.

Ausgangs noch ein Fotozitat aus dem Beitrag von Filip Schwen mit meinem Hinweis: Bekanntlich müssen für Wohnungsneubaukomplexe auch Kinderspielplätze errichtet werden. Hier sehen Sie, wie so ein Kinderspielplatz auf dem Dachgarten der Alten Reitbahn ausschaut: