Wenn Sie noch einmal zurückklicken wollen, liebe Leser, dann sehen Sie am Tag der Arbeit den Ahrensburger Bürgermeister Eckart Boege bei der Arbeit. Das Ereignis ist gerade mal zwei Wochen her, und heute können Sie den Leiter der städtischen Verwaltung schon wieder bei seiner Arbeit sehen, und zwar im Abendblatt Stormarn, wo Harald Klix das Tun vom Rathaus-Scheffe im Foto festgehalten hat: Eckart Boege mit der Schippe in der Hand baut ein Kita-Haus im Gewerbegebiet. Da konnte sich die Geschäftsführerin des Vereins Pädiko, der die Kita betreiben wird, nur warm anziehen – siehe die Abbildung!
Dass der Ahrensburger Bürgermeister bei seiner Amtsführung im Anzug mit Krawatte arbeitet, ist bekannt. Dass er aber auch beim Ausschachten für ein Kita-Gebäude seine Dienstuniform nicht gegen Arbeitskleidung gewechselt hat, ist bemerkenswert. Und der Blogger ist misstrauisch und glaubt: Als der Fotograf fertig war, hat Boege die Schaufel gleich wieder aus den Händen gelegt, denn bei dieser Arbeit hat es sich um Pressearbeit im doppelten Sinne des Wortes gehandelt. 🙂
Und wenn Sie den Bericht lesen, dann erfahren Sie: Der Bau wird garnicht von der Stadt Ahrensburg durchgeführt, sodass der Meister der Bürger hier quasi nur als Gastarbeiter in Erscheinung tritt.
Reporterin Susanne Tamm aus derselben Redaktion macht hingegen großformatig Werbung im Stormarnteil für ein Steakhaus im Kreis Herzogtum Lauenburg, nämlich in Wentorf. Das wird heute eröffnet. Und schon die Überschrift wird die Leser zuhauf in das Restaurant strömen lassen: “Hier kostet das teuerste Steak 149 Euro”. Und dazu die Unterzeile: “Neues Restaurant in Wentorf serviert von heute an alles vom Schweinefilet bis zum Wagyu-Rumpsteak”.
Das Entscheidende verrät Reporterin Susanne Tamm allerdings nicht, nämlich wie ihr das Wagyu-Rumpsteak für 149 Euro gemundet hat. Und dazu der spanische Rotwein, ein Baron de Ley Reserva für 42 Euro die Flasche.
Übrigens: Das Foto in dem Bericht habe ich abgedeckt, weil ich die Darstellung als geschmacklos empfinde: Die Restaurantbetreiber mit einer lebensgroßen Attrappe eines Rindes, damit die Gäste sehen können, woher ihre Steaks kommen. Doch weil es dort auch Schweinesteaks gibt, frage ich mich, warum keine Sau auf die Idee gekommen ist, den Gästen auch ein Schwein in Lebensgröße zu präsentieren.
Bescheidener hat René Soukup gegessen, nämlich in Barsbüttel. Er berichtet: “Wirt sagt: ’30 Euro für ein Hauptgericht ist eine rote Linie”. Und im Vergleich mit Wentorf sind dem Inhaber des Restaurants in Barsbüttel nicht nur gute Lebensmittel wichtig, sondern dazu auch kleine Preise.
So, liebe Ahrensburger, und Sie können nun wählen, ob Sie heute nach Wentorf oder Barsbüttel reisen, um dort zu speisen. Bei uns jedenfalls gibt es heute Spaghetti mit Pesto in Ahrensburg.