Posse im Schilda des Nordens: Was haben Schillers Glocke und Boeges Poller gemeinsam? *

Vor einem Jahr habe ich einen Bericht geschrieben über den versenk- und beheizbaren Poller in der Manhagener Allee. Dieser Poller war für Verwaltung und Politik so wichtig, dass man dafür 45.000 Euro plus Folgekosten aus der Stadtkasse spendiert hat nach dem Motto: Man gönnt sich ja sonst nichts – außer natürlich Parklets für 60.000 Euro. Und Imagefilme für 60.000 Euro. Und am Bahnhof Gartenholz für Fahrräder eine Luxus-Mobilstation für 186.000 Euro. Also alles hübsche Anschaffungen, um sie im berühmten “Schwarzbuch der Steuerzahler” aufzuführen!

Als ich vor einiger Zeit den Hinweis von einer freundlichen Szene-Leserin bekam, dass der besagte Poller beschädigt ist, da habe ich das aus Zeitgründen nicht sofort kontrollieren können und gedacht, dass der Poller nach ein paar Tagen ohnehin wieder repariert ist. Nun aber kommt eine neue Posse aus dem Schilda des Nordens:

Der Poller, der für die Stadt so unerhört wichtig ist, der ist schon seit Wochen im Erdboden verschwunden, weil er nicht mehr funktioniert. Das aber scheint niemandem in der Verwaltung aufgefallen zu sein, denn sonst hätte man diesen stahlharten Penis ja wohl umgehend reparieren lassen.

Der bekannte Dichter Nebel hat sich darauf folgenden Reim gemacht: “Ahrensburg bekam den Poller / und der Bürger kriegt ‘n Koller!

* festgemauert in der Erden!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Mai 2025

3 Gedanken zu „Posse im Schilda des Nordens: Was haben Schillers Glocke und Boeges Poller gemeinsam? *

  1. Die Krähe vom Rathausplatz

    Der Poller braucht die blaue Pille und die kann im Moment in der erforderlichen Menge nicht geliefert werden

  2. M. Kirstensen

    So wird das Geld der Bürger im Boden versenkt. Dankeschön Herr Boege, Sie machen wirklich einen dollen Job.

  3. B. Heinemann

    @ M. Kirstensen: ich nehme ungern Herrn Boege in Schutz, er ist für mich der absolut ungeeignetste BM, den Ahrensburg je hatte (und schon Herr Sarach hat sich wenig für die Interessen der Bürger eingesetzt), aber es sind ausgerechnet diejenigen, die wir gewählt haben und die unsere Interessen vertreten sollten, nämlich die Damen und Herren Stadtverordnete, die für die unsinnigen, ja skandalösen Ausgaben Verantwortung tragen.

    Und obwohl die Stadt nachweislich kein Geld (mehr) hat, werden die Politiker, die noch ein Verhältnis zum Geld der Steuerzahlenden haben, häufig genug von ihren (Partei-)Kollegen überstimmt.
    Oftmals wird dann darauf hingewiesen, dass es doch gar nicht städtisches Geld ist, sondern der Kreis und/oder das Land die überwiegenden Kosten trägt – aber wie blind muss man sein, um nicht zu erkennen, dass auch dieses Geld das Geld der Steuerzahler ist.

    Es braucht ganz dringend und schleunigst einen Sinneswandel. Denn wir haben in ganz naher Zukunft nicht mehr die Einnahmen, die wir bislang zur Verfügung hatten, und daher ist es umso wichtiger, sich schon jetzt in Ausgabendisziplin zu üben.

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