Wie Edeka heute im Abendblatt herabgewürdigt wird

„Supermarkt wirbt um kaufkräftige Senioren“, so lesen wir es heute im 3. Buch Abendblatt. Und wo wirbt der Supermarkt um kaufkräftige Senioren? Antwort: Im 3. Buch Abendblatt. Und als Werbetexter verantwortlich zeichnet dort der Reporter Lutz Kastendieck.

Abb. frei aus Abendblatt

Es geht um den Neubau von Famila in Trittau. Und damit steckt der Fehler bereits in der Überschrift. Denn Famila ist gar kein Supermarkt. Und im Kleingedruckten berichtigt sich der Werbetexter dann auch selber und schreibt von „Warenhaus“.

Und dann vergleicht der Schreiber das Warenhaus trotzdem mit einem Supermarkt und fabuliert: „Mit 3950 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet er … 1000 Quadratmeter mehr als der erst Ende August eingeweihte Edeka-Neubau der Kaufmannsfamilie Süllau an der Kirchenstraße im Ortszentrum“.

Warum dieser Vergleich erfolgt, weiß allein der Textdichter. Auf jeden Fall wird sich der Betreiber des Edeka-Marktes im Ortszentrum freuen, heute in der Zeitung quasi herabgewürdigt zu werden. Zumal mit einem Vergleich, bei dem Bananen mit Birnen verglichen werden, nämlich ein Warenhaus im Gewerbegebiet mit einem Supermarkt in der Innenstadt.

Nun wollen wir mal abwarten und beobachten, ob sich Famila bei der Zeitung für diesen tollen Werbebeitrag auch mit einer bezahlten Anzeige bedanken wird!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. September 2019

4 Gedanken zu „Wie Edeka heute im Abendblatt herabgewürdigt wird

  1. Malte Steckmeister

    Der ganze Beitrag der ehemals AZ aka Stormarn-Beilage-des-HA aka 3. Buch HA wirkt wie aus einem Werbetext abgeschrieben … wurde über den neuen Edeka auch so überschwänglich berichtet?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Auch über Edeka wurde berichtet. Aber sehr viel verhaltener. Überschrift pauschal: „Trittau erlebt eine Offensive der Supermärkte“. Bereits in diesem Beitrag schrieb Lutz Kastendieck lobend über das zukünftige Famila, das damals noch nicht fertig war. Und auch über Lidl wurde informiert. Und über Aldi verstieg sich der Reporter zu einer persönlichen Meinungsabgabe: „Mit einer Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern und der Lage auf dem Hinterhof des Hotels Vorburg ist die bestehende Aldi-Dependance kaum noch konkurrenzfähig. Trotz einer Modernisierung im Vorjahr samt neuem Farb- und Lichtkonzept und einer beträchtlichen Sortimentserweiterung.“

  2. A. Bürger

    Was veranlasst einen Reporter, seine persönliche Meinung in einem Sachbericht zu äußern? Und was hat allein die Größe eines Marktes mit der Konkurrenzfähigkeit zu tun? Meiner Meinung nach kommt es auf das Warenangebot an und nicht zuletzt auf die Preise. Aber beides kennt Herr K. vermutlich nicht, weil er vielleicht nur bei famila einkauft.

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