Heute ist Internationaler Tag der Kinderrechte – der Tag, an dem vor über 35 Jahren am 20. November 1989 die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet wurde. Nur in Ahrensburg ist das anderes. Hier gelten Kinderrechte weniger, weshalb in Ahrensburg heute auf richterlichen Beschluss nicht der Tag der Kinderrechte begangen wird, sondern der “Ahrensburger Erbrechtstag“. Und was hat Ahrensburg zu vererben? Richtig: Schulden! Und dazu kommt die Kinderarmut in der Stadt, die hinreichend bekannt sein dürfte – außer im Rathaus natürlich und bei Teilen der Stadtverordneten.
Der “Erbrechtstag” findet in Ahrensburg vermutlich deshalb am Tag der Kinderrechte statt, weil es die Kinder unserer Stadt sind, die eine große Schuldenlast erben werden, und zwar durch den pompösen und unverantwortlichen Bau eines Schulzentrums Am Heimgarten, der 115.000.000 Euro kosten soll, die Ahrensburg garnicht stemmen kann, weil die Stadt dieses Geld nicht mal ansatzweise hat. Und deshalb findet der Ahrensburger Erbrechtstag heute symbolischerweise auch im derzeitigen Schulzentrum Am Heimgarten statt, wo die angemeldeten und von der BürgerStiftung bestätigtenTeilnehmer sogar fotografiert werden sollen – also: “Bitte lächeln!”
In der Veranstaltung wollen die Protagonisten den Schülern vermutlich klarmachen: Die Stadt Ahrensburg wird sich dermaßen verschulden, dass kein Geld mehr vorhanden sein wird für sonstige Maßnahmen. Und die Grundsteuer wird nach oben schießen wie eine Rakete, wohin dann vermutlich sogar die Hundesteuer folgen wird. Und deshalb wird es am “Ahrensburger Erbrechtstag” vermutlich die richterliche Empfehlung an die Schüler geben: “Wenn ihr eure schulische Ausbildung in Ahrensburg beendet habt, dann nix wie wegziehen aus der Schlossstadt, damit ihr die Schulden der Stadt nicht erben müsst!” 😉
Und warum denke ich an Rostock, wenn ich an Ahrensburg denke? Ich zitiere aus der BILD-Zeitung: “Die Stadt Rostock hat ein Geldproblem. Um das Gehalt von 2700 Mitarbeitern zu bezahlen, muss sie einen 11-Millionen-Euro-Kredit aufnehmen.”
Und um das Fass voll zu machen, folgt ausgangs noch eine satirische Betrachtung: Auf Facebook teilt Bürgermeister Eckart Boege den Ahrensburgern in Wort und Bild mit: “Schaut her – gemeinsam mit dem Bürgervorsteher habe ich beim Bau des Schulzentrums Am Heimgarten selber tatkräftig Hand und Spaten angelegt, um die Baukosten so niedrig wie möglich zu halten!” 🤣



Wenn man bedenkt, dass der Öffentliche Dienst mit 7 % Lohnplus
in die jetzt beginnenden Tarifverhandlungen geht, das Ergebnis dann
auch auf Beamte und Pensionäre übertragen werden soll, dann lässt
sich erahnen, welche Belastungen noch auf die Finanzen der Stadt Ahrensburg
kommen werden. Die lahmende Wirtschaft wird mit hoher Wahrscheinlichkeit
dafür sorgen, dass Einnahmen aus Gewerbesteuer und Einkommenssteuer
auch rückläufig sein werden. Diese Ereignisse waren alle vorhersehbar, warum sich
dann eine Mehrheit findet, sich in so ein (Bau ) – Abenteuer zu begeben, ist mir ein Rätsel.
Ich halte diese Maßnahme für grob fahrlässig und verantwortungslos, da jetzt schon
erkennbar ist, dass diese Ausgabe, wenn es denn bei den veranschlagten 115 Mio.
Baukosten bleibt, die Stadt für Jahre finanziell handlungsunfähig macht.
Zumal davon auszugehen ist, dass die tatsächlichen Baukosten am Ende
deutlich höher ausfallen werden.
Wie ich gelesen haben, soll es sogar ein Gutachten von PWC geben, das explizit auf
diesen Gefahren hinweist. Da muss man sich schon fragen, was in den Köpfen einiger
Stadtverordneten vorgegangen ist, um so einen Beschluss zu fassen.
Entgegen besseren Wissens, sozusagen.
Unser Bürgermeister ist zwar Dipl.-Mathematiker, aber rechnen kann er offenbar nicht. Denn die Rechnung mit 115 Millionen für die Schule wird nicht aufgehen. Aber das wird Herr Boege als BM ja sowieso nicht erleben. Und Stadtverordnete kommen und gehen.