Journalismus mit Fragezeichen und Konjunktiv: Was ist, wenn Bernhard Langer nicht nach Reinbek kommt?

Abendblatt Stormarn online: “Star bei berühmtem Golfclub? ‘Mitglieder werden durchdrehen'”. Und bei dem Star handelt es sich um keinen geringeren als Bernhard Langer, die deutsche Golf-Legende in den USA. Doch dass dieser Star nach Reinbek kommt, dahinter steht ein Fragezeichen. Und dem Bericht zufolge liegt auch keine Zusage vor, sondern der Club möchte gern, dass Langer zum 125-jährigen Jubiläum kommt, weshalb man ihmn immerhin eine Anfrage aus Reinbek zukommen lassen will.

Folglich muss das Verb “werden” im Konjunktiv stehen, also “würden” lauten. Denn in der Möglichkeitsform werden Wünsche und Eventualitäten ausgedrückt. Und nachdem ich das entsprechend korrigiert hatte – siehe die Abbilung links! – da habe ich das Abendblatt aus der Zeitungsrolle geholt und festgestellt: Da hat jemand aufgepasst und “werden” in “würden” korrigiert.

Und nun schauen Sie sich mal die gedruckte Seite an! Dort steht der Aufmacher mit großem Foto von Bernhard Langer, der aber nur mit Fragezeichen kommt. Und darunter ist noch von einem Betrunkenen die Rede, der in Reinbek geflüchtet ist. Und auf der zweiten Seite: Neue Bus-Fahrpläne für Bargteheide und ein Autodieb in Rethwisch, der vor der Polizei flüchtet – was für ein spannendes Thema, jedenfalls für die Leser von Rethwisch. Und diese Gemeinde mit knapp 600 Einwohnern liegt im Kreis Stormarn? Mitnichten, liebe Abendblatt-Leser, Rethwisch liegt im Kreis Steinburg. Und dort dürfte das Abendblatt mit seinem Stormarn-Teil doch garnicht erscheinen. 😫

Und das ist er denn, der komplette “Stormarn”-Teil im heutigen Abendblatt. Und ich möchte zu gern erfahren, wieviele Exemplare der Zeitung in Ahrensburg verkauft werden! Aber das, liebe Leute, hält der Verlag geheim.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Oktober 2025

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