Heute am Vormittag habe ich Ihnen berichtet von der Gratis-Werbung für die Sparkasse Holstein auf der Bekleidung von Sportmannschaften. Und heute am Nachmittag kann ich diesen Beitrag ergänzen: Der MARKT berichtet in Wort und Bild, dass die Provinzial Nord Brandkasse die Tischtennis-Teams vom Eric-Kandel-Gymnasium in Ahrensburg und vom Emil-von Behring-Gymnasium in Großhansdorf mit Sportbekleidung bedacht hat, die das Marken-Branding der Firma trägt. Bemerkenswert: Beide Mannschaften wurden gleich bekleidet. *lol*
Und noch bemerkenswerter ist, dass ein Schulleiter und diverse Lehrer in der PR-Kampagne der Provinzial im Werbeblatt MARKT als Protagonisten neben der “Bezirkskommissarin” der Versicherung öffentlich auftreten. Solch “pädagogische Unterstützung” hilft der Provinzial natürlich besonders, ein Vertrauen bei den Bürgern aufzubauen. Und das passiert mit dem Spenden von ein paar Klamotten, wobei ich vermute, dass die Provinzial auch für ihren redaktionellen Werbeauftritt im MARKT keinen müden Euro bezahlt hat. Und dass die Versicherung etwas Bares an die Schulvereine in Ahrensburg und Großhansdorf gespendet hat, wird auch nicht in dem MARKT-Bericht erwähnt, sodass ich vermute: War wohl nix.
Dass Werbung an Schulen grundsätzlich verboten ist, dürfte allgemein bekannt sein. Dass Werbung, die dem Bildungsauftrag dient, möglicherweise gestattet ist, soll aber nicht unerwähnt bleiben. Und ich gehe außerdem davon aus, dass die Eltern der im MARKT abgebildeten 21 Schüler, die noch nicht volljährig sind, ihre Einwilligung für die Veröffentlichung im Anzeigenblatt gegeben haben.
Na, Herr Dzubilla,
da haben Sie mich schon wieder dazu provoziert, in die Tasten zu hauen!
Nun – wenn ich so etwas lese, reibe ich mir nur erstaunt die Augen!
Warum?
Werbung in der Schule – in welcher Form und für wen auch immer – war strikt verboten.
Ich wollte einen schönen Kalender – von einer Firma geschenkt bekommen – für den ich aber privat keine Verwendung hatte – in meinem Klassenraum aufhängen. Das ist etwa 40 Jahre her.
Ich musste den Firmennamen abkleben – sonst wäre dieser Kalender vom damaligen extrem toleranten – Zwinker Smiley (Ich rede nicht von Ahrensburg!) – konfisziert worden, und ich hätte zumindest (im Schülerjargon) “Mecker” gekriegt.
Politische Veranstaltungen wie damals vor ca. 15 Jahren, als der rote SPD-Schulz-Zug durch die Lande gebraust ist – die Älteren werden sich noch erinnern – und auch in Ahrensburg in einer Schulaula (außerhalb der Unterrichtszeit) einen Stopp eingelegt hatte- wären Jahre zuvor nicht denkbar gewesen.
Schule hatte werbefrei zu sein, und größere Räume wie Aulen durften ausschließlich für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Zu Recht, wie ich finde!
Weitere Berichte aus der schulischen Steinzeit werden vermutlich noch folgen, wenn ich weiterhin provoziert werde! 😉
Nun, Frau Heinrich,
Werbung in der Schule kann auch erlaubt sein. Beispiel: Schüler der SLG haben gerade von der Stadt iPads bekommen. Und: Der Apple auf den Geräten musste nicht zugeklebt werden. 😉 Aber:
Schuldirektor und Lehrer haben keinen Schreiber vom MARKT kommen lassen, um sich mit ihren Schülern und Vertretern aus Verwaltung und Politik fotografieren und veröffentlichen zu lassen.
Klar, mein Vergleich hinkt. Aber ich weise noch einmal darauf hin: Die Versicherung hat keine neutrale Sportkleidung verschenkt, sondern Werbematerial in eigener Sache an die Schüler geliefert. Und Schuldirektor und Lehrer haben sich als Werbehelfer betätigt.