Wenn ein sogenannter “Sternekoch” ein 4-Gänge-Menü mit Gänseleber, Spargel aus der Provence und Hummer aus der Bretagne serviert und dafür 175 Euro berechnet und mit “Weinbegleitung” sogar 300 Euro – und wenn dieser Koch dann Insolvenz anmelden muss, dann kann ich nicht behaupten, dass der Mann mir leid tut – siehe die Meldung auf BILD ONLINE!
Im Gegenteil: Ich verspüre sogar ein bisschen Schadenfreude. Denn wir leben nicht mehr in einer Zeit vom Überfluss, wo viele Menschen alles schlucken und zahlen können, koste es, was es wolle. Und falls der Spargel unbedingt des Preises wegen aus der Provence kommen muss und die Leber der Gans möglicherweise auch noch gestopft worden ist, so sollten auch diejenigen Menschen darüber nachdenken, die sich 175 Euro für eine Mahlzeit leisten können.
Die Geschmacklosigkeit der Woche fand ich ebenfalls bei BILD ONLINE: Donald Trump als Papst verkleidet. Und wer denkt, es handele sich dabei um eine Verarschung des US-Präsidenten, der irrt: Dieses Foto wurde angeblich offiziell aus dem Weißen Haus veröffentlicht – wenige Tage nach dem Tode von Papst Franziskus. Ich bin neugierig, wie die Katholiken in den USA diese Kostümierung aufnehmen.
Und dann komme ich zurück nach Ahrensburg und zu einer Meldung im Stormarner Tageblatt, wo man inzwischen vernommen hat, dass neu entwickelte Lärmschutzwände für Ahrensburg gebaut wurden, die transparent sind. Und dazu ein Satz, der beweist, dass die Redaktion von Tatsachen weit entfernt ist. Denn Bahn-Berichterstatter Finn Fischer schreibt allen Ernstes: “Die neue S4-Bahnlinie bringt Lärm, doch transparente ‘MetaWindow’-Barrieren versprechen Ruhe ohne ästhetische Einbußen.”
Richtig ist: Die S-Bahn bringt keinen Lärm, sondern Lärm bringen die XXXL-Donnerzüge, die in kurzen Abständen durch unsere Stadt donnern werden, und zwar bei Tag und Nacht. Darüber schweigen in Ahrensburg inzwischen sowohl Verwaltung als auch Politik und die Medien, denn alle Augen sind nur auf die S 4 gerichtet. Ich wiederhole in wiederholter Wiederholung: Diese S 4 soll von den Donnerzügen ablenken, ohne die es gar keine S 4 geben würde, die Ahrensburg auch nicht benötigt.
Bleibt ausgangs in Sachen S 4 nur noch der Hinweis: Wenn Sie Masochist sind, dann lesen Sie mal die Kolumne von Dr. Wulf Köpke, Stadtverordneter der WAB, im MARKT von diesem Wochenende, überschrieben: “Das S4-Projekt in die Spur bringen”, und dann wissen Sie, wie einfältig naiv ein Ahrensburger Stadtverordneter sein kann! Ob der alte Mann nicht begreifen will oder es nicht kann, das vermag ich nicht zu beurteilen. Ich weiß aber: Die WAB ist in Ahrensburg flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig.