Stormarner Tageblatt: Ein lückenhaftes Interview mit dem Bürgermeister von Ahrensburg

Im Stormarner Tageblatt können Sie ein Interview lesen, das Reporter Finn Fischer mit Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege geführt hat. Ich würde es als Gefälligkeitsinterview bezeichnen, denn der Reporter hat dem Boegemeister nicht eine einzige kritische Frage gestellt wie ich das auf Szene Ahrensburg zuhauf getan habe und weiterhin tun werde. Und was hat Eckart Boege geantwortet auf die Frage: “Welche Ereignisse werden Sie für Ahrensburg mit dem Jahr 2023 verbinden?”…?

Eckart Boege: “Das lässt sich gar nicht so einfach sagen, weil ich das Jahr insgesamt als unglaublich dicht und intensiv erlebt habe.” Und dann erklärt er seine “Freude und Erleichterung” darüber, dass “Ahrensburgerinnen und Ahrensburger nach den Corona-Jahren endlich wieder zusammengekommen sind”. Was er damit meint? Boege: “Zum Beispiel beim Stadtfest, bei Kultur vor Ort in Ahrensfelde, bei Jubiläumsveranstaltungen von Vereinen und Schulen, dem Sommerfest der AWO oder dem Lateinamerikanischen Kulturfest im Marstall.”

Auf die Frage: “Welche Entscheidungen waren wegweisend für die kommenden Jahre?” hat der Verwaltungschef u. a. erklärt: “Und auch wenn das im eigentlichen Sinne keine Entscheidung war: Die mit der Kommunalpolitik erarbeitete Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren der S4 wird sich im Idealfall als positive Weichenstellung für Ahrensburg erweisen.” (Der Blogger wiederholt: “im Idealfall”!)

Weitere Zitate aus dem Interview: “Bei vielen Verkehrsthemen und der Straßeninfrastruktur sind wir leider nicht vorangekommen, aber das war aufgrund der Personalsituation schon bei Jahresbeginn absehbar.” Und:Für Ahrensburg speziell ist die Situation im Fachdienst Straßenwesen nach wie vor dramatisch, da mehrere Stellen nicht besetzt werden konnten. Dadurch können wichtige und notwendige Maßnahmen, wie der Ausbau und die Sanierung von Radwegen, aber auch Klimaschutzmaßnahmen wie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED nicht umgesetzt werden.”

Ein Hoffnungsschimmer: “Wir haben im letzten Jahr viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Stadt Ahrensburg gewinnen können, so dass wir in vielen Bereichen Stück für Stück noch schlagkräftiger werden.” (Frage des Bloggers: Wie denn noch schlagkräftiger”?!?)

Der Bürgermeister: “Grundsätzlich geht es Ahrensburg wirtschaftlich gut und wir haben die vielen großen Herausforderungen der letzten Jahre gut gemeistert.”

So, und am Ende komme ich zu den Lücken im Interview. Denn Finn Fischer hat so einiges vergessen wie z. B. die Frage, ob der Bürgermeister den Bürgerentscheid weiterhin aussitzen wird. Und die Frage: Warum der Bürgermeister nicht dafür gesorgt hat, dass der vor drei Jahren mit viel Brimborium eingestellte Citymanager endlich seine Aufgaben erfüllt und die City managt. Ebenso die Frage, wann die Bäume in der Hamburger Straße endlich nachgepflanzt werden. Und zum Thema Personalmanagement: Warum ist die neu eingestellte Leiterin des Tiefbauamtes genauso schnell verschwunden wie auch die neu eingestellte Kämmerin der Stadt ihren Job nicht sehr lange gemacht hat? Und warum kann Ahrensburg es sich beim Personalmangel im Bauamt leisten, neben dem Direktor des Bauamtes auch noch eine Direktorin a. D. vom Bauamt zu beschäftigen mit Aufgaben wie z. B. Däumchendrehen?

Aber der Boegemeister hat in seiner sprichwörtlichen Bescheidenheit auch die größte erkennbare Leistung der Verwaltung im Jahr 2023 glattweg verschwiegen, nämlich die Fertigstellung vom Dusch- und Umkleidehaus am Stormarnplatz, für das die Stadt rund 4.000.000 Euro aufgewandt hat. Das dürfte der größte Batzen an Kohle sein, die jemals von der Stadt verheizt worden ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Januar 2024

2 Gedanken zu „Stormarner Tageblatt: Ein lückenhaftes Interview mit dem Bürgermeister von Ahrensburg

  1. Observator

    Der “Idealfall” für eine positive Weichenstellung für Ahrensburg wäre, dass die S4 nur bis Rahlstedt fährt. Meint Herr Boege das? Oder palavert er nur in Blaue?

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