Ein Beschlussvorschlag von Bürgermeister Michael Sarach, mit dem die Einwohner von Ahrensburg hinters Licht geführt werden

Im Umweltausschuss, der morgen (also am 8. September 2021) tagt, liegt ein Beschlussvorschlag des Bürgermeisters vor mit dem Betreff: „Beschluss zur Fortführung des On-Demand-Verkehrs Ahrensburg in 2022 und 2032“, was beinhaltet: IOKI soll weiter als Privattaxi auf Kosten der Steuerzahler durch Ahrensburg fahren.

Taxen für Schmarotzer: IOKI

Wenn Sie „IOKI“ in die Suchmaske von Szene Ahrensburg eingeben, dann können Sie meine Meinung über den Unfug mit diesem „On-Demand-Verkehr“ nachlesen. Das geht soweit, dass die Stadt Ahrensburg, um zu beweisen, wie gefragt IOKI ist, die Fahrten von Rosenhof-Bewohnern zu Hamburger Sparkasse aus der Stadtkasse bezahlt. Gutsituierte Bürger, die nicht mal ein HVV-Ticket gelöst haben.

Und aus dem Beschlussvorschlag des Bürgermeisters hier der angebliche „Sachverhalt“ den „Status Quo“ und also lautend:

Ja, Sie lesen richtig: „Somit konnten lokal mehr als 30 t CO2 eingespart werden.“ Was bedeutet das? Es bedeutet: Alle Menschen, die mit IOKI gefahren sind, haben zuvor allesamt ausschließlich ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor benutzt oder sind mit einem Taxi ohne E-Antrieb gefahren. Und kein IOKI-Mitfahrer hat vor der Zeit vom städtischen Luxus-Taxi einen Bus genommen, ist zu Fuß gegangen oder mit einem Fahrrad gefahren.

Zum Beschlussvorschlag des Bürgermeisters mache ich einen Beschlussvorschlag als Bürger und also lautend::

Die Stadt Ahrensburg gründet einen städtischen Kleinbusbetrieb. Es werden E-Kleinbusse angeschafft und auf Routen in der Stadt eingesetzt, wo der ÖPNV lückenhaft oder gar nicht verkehrt. Diese Kleinbusse können auch von Ahrensburger Firmen im On-Demand-Verkehr für spezielle Strecken und Fahrzeiten angemietet werden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. September 2021

8 Gedanken zu „Ein Beschlussvorschlag von Bürgermeister Michael Sarach, mit dem die Einwohner von Ahrensburg hinters Licht geführt werden

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr Schmidt – vielen Dank für Ihren sachdienlichen Hinweis! Ich wollte damit nur kontrollieren, ob Stadtverordnete mein Blog auch aufmerksam lesen! 😉 Freundliche Grüße Harald Dzubilla (Zur Erklärung: Ich habe diesen Blog-Eintrag, der für heute geplant war, versehentlich gestern schon freigeschaltet.)

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Ernsthaft: Ich habe schon öfter daran gedacht, ob sich nicht ein Unternehmer findet, der in der Stadt einen Betrieb mit Kutschen aufzieht. Die könnten auch Kunden aus dem näheren Umfeld in die City bringen. Das wäre für die Menschen ein tolles Event, für Kinder ein Heidenspaß und für die Stadt ein echter USP, weshalb der Kutschen-Betrieb einen Zuschuss von der Stadt bekommen müsste.

          1. Ein Rad tut es auch

            Bei rechnerisch durchschnittlich 3,3km pro Tour und Person könnte man ja fast über einen stadteigenen Rikscha-Service nachdenken…. noch klimafreundlicher , mit Event-Charakter und passt in die Fahrrad-“Strategie” der Stadt.

      1. Peter Elmers

        Erst einmal Danke dafür, Herr Dzubilla, dass Sie einer breiteren Öffentlichkeit die Beschlussvorlage zugänglich gemacht haben.
        Aussagekräftiger noch, als der Vorlagentext ist insbesondere die Grafik in der Anlage 1 der Vorlage.
        Sie hängt diesem Kommentar mit einigen ergänzenden Trend-Linien und Erläuterungen an.

        Das geschulte Auge kann unschwer erkennen :

        * Die Zahl der Fahrten seit März stagniert.

        * Die Zahl der Fahrgäste stagniert (auf niedrigem Niveau) seit März.

        * Die Zahl der Fahrgäste ist nur unwesentlich größer, als die Zahl der Fahrten.
        Das bedeutet, dass bei den allermeisten Fahrten nur ein “Passagier” befördert wird ! Wenn das nach acht Monaten Betrieb -wie dokumentiert- jetzt immer noch so ist, heißt das bereits für sich allein, dass das bisherige Betriebsmodell gescheitert ist.

        * Die Zahl der Fahrtanfragen ist seit März leicht angestiegen; – trotzdem ist die Zahl der Fahrgäste und Fahrten (siehe oben) nicht mit angestiegen.

        * Die Zahl der Fahrtanfragen ist etwa doppelt so hoch, wie die Zahl der tatsächlich realisierten Fahrten. Das bedeutet, dass in Zeiten hoher Nachfrage nur ein geringer Teil der Fahrwünsche befriedigt werden konnte. Da in Schwachlastzeiten sicher jeder Fahrwunsch befriedigt werden konnte, mussten in Spitzenzeiten weit mehr, als die Hälfte abgelehnt werden.

        Anmerkungen zum Sachverhalt :

        Offensichtlich, um die bislang insgesamt mangelhafte Auslastung zu verbessern, wird allen Ernstes zum Beschluss vorgeschlagen, das bestehende Liniennetz auszudünnen, um so zu erreichen, dass bisherige Busbenutzer zur Benutzung des On-Demand-Service genötigt werden und um dadurch IOKI mit Einsparungen beim Stadtbusverkehr zusätzlich quer zu subventionieren.

        Da ja bereits jetzt (siehe oben) in Spitzenzeiten eine Vielzahl von Fahrwünschen abgelehnt werden musste, ist zu erwarten, dass das dann zukünftig noch häufiger der Fall sein wird.
        Die von der Ausdünnung betroffenen bisherigen Busbenutzer (insbesondere in Verkehrsspitzenzeiten !) werden zukünftig wieder mit dem PKW zu den Bahnhöfen oder in die Stadt oder die Gewerbegebieten fahren. Oder -noch schlimmer- mangels P+R-Plätzen im “Kiss+Ride”-Verkehr zum Bahnhof gebracht und wieder abgeholt werden.

        Wenn -wie vorgeschlagen- die Siedlung am Hagen statt halbstündlich nur noch stündlich mit dem Bus bedient wird und der Bereich Brombeerweg/Am Kratt überhaupt nicht mehr (so wie auch der Bereich Steinkamp/Buchen- und Rosenweg-Nord) bedient werden soll, werden viele Fahrgäste mehr als 30 Minuten früher aufstehen müssen, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwo sein müssen und zusätzlich bis zu 700 m weiter zur nächsten Haltestelle laufen müssen.

        Es ist entlarvend, dass in der Vorlage zu lesen ist :
        “Die Verwaltung VERSUCHT, alle Anpassungen mit fünf Fahrzeugen und rund 17.000 eingekauften Betriebsstunden umzusetzen…”
        Der Versuch wird scheitern. Wenn des IOKI-Projekt in dieser Form verlängert werden sollte, wird es zum “Fass ohne Boden”.
        Dass angesichts dieser Fakten dann noch daran gedacht wird, -ohne die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge zu erhöhen- das Bedienungsgebiet auf Bereiche von Nachbargemeinden (Daheim und Schmalenbeck) auszudehnen, ist nicht nachvollziehbar.

        Der Kreis als Träger des ÖPNV dürfte das bereits erkannt haben. Im Protokoll des Kreis-Verkehrsausschusses vom 23.08. ist zu lesen :
        “Im Fall einer Fortführung dieses Projektes ist es nicht vorgesehen, dass der Kreis ab 2022 in die Finanzierung dieser Maßnahmen mit zusätzlichen eigenen Finanzmitteln einsteigt, …”.
        Die Formulierung “Im FALL einer Fortführung…” lässt erkennen, dass der Kreis daran zweifelt und die Formulierung “…ist es nicht vorgesehen, dass der Kreis AB 2022 in die Finanzierung einsteigt..” ist sehr eindeutig. Hoffnung auf Beteiligung (wie sie in der Vorlage geweckt wird) wäre berechtigt, wenn da stünde : “…schon ab 2022…”.

        Diese Vorlage (vom 27.08.) mit hochkomplexem Sachverhalt und exorbitanten Folgekosten innerhalb nur eines Monats (STVV am 27.09.) ohne Chancen auf eingehende Beratung beschließen lassen zu wollen, ist sehr ambitioniert. Damit wird der an sich guten Sache eines On-Demand-Verkehrs kein Gefallen getan.

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