Auf der Bühne im Alfred-Rust-Saal: Dating der Kuscheltiere

„Öffentliche Vorstellungsrunde der drei Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2021“ – so hatte die Stadt Ahrensburg die Veranstaltung gestern Abend im Alfred-Rust-Saal angekündigt. Und um meinen Eindruck gleich vorwegzunehmen: Die Übertragung via AhrensburgTV von Martin Hoefling war technisch perfekt mit ausgezeichneter Bildregie. Und was mir gestern Abend am besten gefallen hat, das war das Intro mit dem Vogelgezwitscher – ein wirklich schönes Konzert! Und danach hätte man eigentlich abschalten können. 

Auf offener Bühne hatte ich eine Diskussionsrunde mit den drei Bürgermeister-Kandidaten erwartet. Was ich sah, das war aber keine Diskussion, sondern es war eine Werbesendung für Schlaftabletten. Mit einem Moderator, der so moderat war, dass er wie ein Schlafwagenschaffner gewirkt hat. Liebevoll statt herausfordernd und wachrüttelnd. Dafür bekam er anschließend Kekse vom Bürgervorsteher.

Für so eine müde Runde braucht man keinen Theatersaal mit TV-Übertragung in Wohnstuben und auf die Leinwand am Schloss. Das hätte man auch schriftlich als Frage-und-Antwort-Beitrag im Anzeigenblatt MARKT veröffentlichen können.

Fragen der Zuschauer im Saal waren nicht gestattet. Wegen Corona – haha! Und spezielle oder gar kritische Fragen, die von Bürgern schriftlich eingereicht worden sind, waren als solche nicht erkennbar, da alles im Fragenkomplex des Moderators versandet war.

Resümee: Alle drei Kandidaten haben sich lieb, keiner will dem anderen auch nur ein Härchen krümmen. Das war für mich kein Wahlkampf, das war ein Weinkrampf.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. August 2021

5 Gedanken zu „Auf der Bühne im Alfred-Rust-Saal: Dating der Kuscheltiere

  1. Die Krähe vom Rathausplatz

    wenn das so kuschelig war, Vorschlag: alle Drei wechseln sich in der Amtszeit jeweils im 4 – Monats-Rhythmus als amtierender Bm ab.

  2. Peter Silie

    BM-Kandidat Schreitmüller zitiert zustimmend Nadine Levenhagen, vermutlich weil Daddy Levenhagen ihn nominiert hat. Passt doch. Familiär, meine ich.

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