Wie eine Reporterin der Funke Mediengruppe die Werbung ihres Verlages total missverstanden hat: Sie präsentiert sich selber als Schaf im Wolfsfell

Die Mediengruppe Funke hat eine Anzeige geschaltet. Wir sehen dort einen Wolf im Schafsfell mit der Headline: “Dinge zeigen, wie sie wirklich sind.” Und als Claim lesen wir am Fuße der Seite: “Journalismus aus Leidenschaft”. Und wer es nicht weiß: Die Mediengruppe Funke ist ein großer Verlag in Essen, in dem auch das Hamburger Abendblatt erscheint, wo wiederum ein Regionalteil vorhanden ist, der u. a. auch den Kreis Stormarn betrifft. Und hier arbeitet die Reporterin Janina Dietrich in der Ahrensburger Redaktion in der Großen Straße.

Die Reporterin Janina Dietrich hat die Botschaft aus der Verlagszentrale in Essen offensichtlich missverstanden. Denn sie zeigt die Dinge nicht, wie sie wirklich sind, sondern sie präsentiert sich heute in der Zeitung als Schaf im Wolfsfell. Und damit macht Sie keinen “Journalismus aus Leidenschaft”, sondern Gefälligkeitsberichterstattung aus Uneinsichtigkeit.

Wer Szene Ahrensburg schon etwas länger verfolgt, der weiß, dass ich häufig gegen die Auftritte einer Heilpraktikerin in Ahrensburg gewettert habe, die Reklame macht im Auftrag der Flora-Apotheke, und zwar für Schüßler-Salze. Und wenn Sie den Namen “Maria Lehrke” in die Suchmaske von Szene Ahrensburg eingeben, dann wissen Sie, was Sache ist.

Diese “Sache” hat Bürgermeister Michael Sarach, den ich persönlich darauf angesprochen habe, inzwischen offenbar durchschaut. Denn auf der Homepage der Stadt, wo die Veranstaltungen der sogenannten “Ahrensburger Gesundheitswochen” angezeigt werden, dort fehlt die Veranstaltung mit der Heilpraktikerin Maria Lehrke am 19. April 2021, weil man in der Verwaltung endlich erkannt hat, was die Mitarbeiter in der Stadtbücherei bis heute nicht begriffen haben: Maria Lehrke betreibt schon seit Jahren ununterbrochen Promotions für Schüßler-Salze.

Ein Schaf im Wolfsfell begreift so etwas verständlicherweise ebenfalls nicht. Und so macht Janina Dietrich heute kräftig Reklame für Marie Lehrke und ihre Schüßler-Salze – wenn Sie sich bitte die Abbildung links unten mal anschauen wollen! Das ist wieder einmal ein Corpus Delicti dafür, dass die Reporterin aus Ahrensburg nicht wahrhaben will, was sie mit ihrer Werbung für Schüßler-Salze für einen Unfug betreibt. (Ich vermute, die junge Frau würde sich selber jeden Morgen das Salz von Schüßler auf ihr Frühstücksei streuen, wenn die besagte Heilpraktikerin ihr verspricht, dass das vorbeugend wirkt gegen Corona – rein homöopathisch gesehen, versteht sich.)

Das Schlimme ist: Wenn Janina Dietrich schon nicht weiß, worüber sie schreibt, dann hätte sie sich wenigstens vorher schlau machen können. Zum Beispiel im Archiv vom Hamburger Abendblatt, wo Sie inter dem Datum vom 20. Februar 2013 einen Bericht gefunden hätte, dass “Irreführende Werbung für Schüßler-Salze verboten” ist. Was bedeutet: “Schüßler-Salze dürfen nicht mehr als gesundheitsfördernd im medizinischen Bereich beworben werden. Die Wirkung sei nicht nachgewiesen.” 

Aber schon ein Jahr nach diesem Abendblatt-Bericht war die Stormarn-Redaktion so unverfroren, einen Vortrag der Heilpraktikerin Maria Lehrke redaktionell zu bewerben, wo Schüßler-Salze sogar im Zusammenhang mit einer Krebstherapie empfohlen worden – siehe die nachfolgende Abbildung!

Auch die Mitarbeiter in der Ahrensburger Stadtbücherei sollten mehr Sorgfaltspflicht walten lassen für das, was sie im Namen der Stadt unterstützen. Wenn sie schon einem Ahrensburger Apotheker bei dessen PR-Veranstaltungen helfen, dann sollten die Bibliothekare wenigstens darauf achten, dass unter dem Deckmandel der Stadtbücherei Ahrensburg kein Humbug geschieht, den der Bürgermeister inzwischen offenbar unterbunden hat, jedenfalls was die Homepage der Stadt betrifft.

Oder aber … sind da womglich irgendwelche Gelder in die Kasse der Ahrensburger Stadtbücherei geflossen…? Diesen Verdacht jedenfalls werde ich inzwischen nicht mehr los. Erst recht nicht, nachdem ich heute gelesen habe, was Janina Dietrich als Werbehelferin verbreitet hat.  🙁

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. April 2021

3 Gedanken zu „Wie eine Reporterin der Funke Mediengruppe die Werbung ihres Verlages total missverstanden hat: Sie präsentiert sich selber als Schaf im Wolfsfell

  1. Harald Dzubilla Artikelautor

    Ach, was ich fast vergessen habe: Wenn Sie in die Suchmaske von Szene Ahrensburg auch noch “Bachblüten” eingeben, dann werden Sie sich vielleicht genauso fragen wie ich, warum Janina Dietrich auch dafür wirbt:

  2. Observator

    Ganz sicherlich hat man bloß vergessen, den Hinweis ANZEIGE über die Schüßler-Werbung zu setzen. So wie man das über den Bericht von den Schülern des EKG gemacht hat, die im Rosenhof ausstellen.

  3. Sternchen * innen

    ….. und nicht zu vergessen die zur Schau gestellte Unfreundlichkeit von zwei (immer die Gleichen) Mitarbeiterinnen der Bibliothek gleich im Eingangsbereich.

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