Gerhard Bartel (Behindertenbeirat): Warum sagen Sie uns Bürgern wissentlich die Unwahrheit?

Das Hamburger Abendblatt berichtet heute unter Stormarn Online: „Der Ahrensburger Behindertenbeirat zeigt sich empört über die Kritik des BdSt am 150.000 Euro teuren barrierefreien WC“. Und dazu wird Gerhard Bartel zitiert, der sagt: „Im näheren Umkreis gibt es kein barrierefreies WC.“

aus: Hamburger Abendblatt, Stormarn online

Auf der Homepage der Stadt Ahrensburg, Herr Bartel, finden Sie 20 „öffentlich nutzbare behindertengerechte Toiletten in Ahrensburg“, allein fünf davon rund um den Rathausplatz siehe die Abbildung am Fuße dieses Blog-Eintrages! Eine davon, die von der Verwaltung immer noch aufgeführt wird, ist das ehemalige „Toilettenhäuschen vor dem Rathaus“, wo eine Benutzung von der Stadt mit 60 Euro bezuschusst worden war. Das war die größte Steuergeldverschwendung in Ahrensburg, seit ich Bürger dieser Stadt bin. Ahrensburg hat sich damit landesweit blamiert. Und Menschen, die für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten und mit jedem Euro rechnen müssen, werden sich über diese Steuergeldverschwendung nicht amüsiert haben. Sie vielleicht…?

Es gibt am Ahrensburger Regionalbahnhof auch eine behindertengerechte Toilette, die rund um die Uhr geöffnet ist. Dass diese Toilette saniert werden müsste, bestreite ich nicht. Ob sie überhaupt viel frequentiert wird, ist mir ebenfalls nicht bekannt. Ich weiß aber: Wenn ich mal ganz dringend muss, dann ist es mir auf deutsch gesagt scheißegal, wenn ich dafür ein oder zweimal im Jahr in eine Stinktoilette gehen muss.

Bei allem Respekt vor behinderten Mitbürgern – es gibt keinen Grund, unnötig (!!!) Steuergeld auszugeben. Wir haben in Ahrensburg auch 1.000 Kinder, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Wollen Sie denen erzählen, dass die Stadt ihnen jedes Mal, wenn sie im zukünftigen Luxus-Klo mal Pipi machen, dafür 30 Euro spendiert…? Oder haben Sie gehört, dass die Stadt eine Stadtküche in der Großen Straße baut, wo bedürftige Kinder täglich eine warme Mahlzeit kostenlos bekommen…?

Fazit: Wie sagte Gerhard Bartel zum Abendblatt? Er sagte:  „Mit Ausgrenzung fängt Diskriminierung an.“ Was er nicht sagt, das ist, wer in Ahrensburg von wem ausgegrenzt wird.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. September 2018

3 Gedanken zu „Gerhard Bartel (Behindertenbeirat): Warum sagen Sie uns Bürgern wissentlich die Unwahrheit?

    1. Graf Rantzau

      Hab ich grad gemacht und ihm den Fall geschildert. Er hat mir kein Wort geglaubt und gefragt, ob ich ihn veräppeln will. 😉 🙂 🙁

  1. O'zapft is!

    Morgen beginnt das Ahrensburger Oktoberfest auf der Wies’n in der Großen Straße. Da dürften die Besucher dann soviel Bier saufen, wie sie pinkeln möchten. Denn: Es gibt dort selbstverständlich eine barrierefreie Toilette. Genauso wie auf dem Stadtfest. Und auf dem Weinfest. Und wenn das neue Luxus-WC irgendwann steht, dann haben die auswärtigen Veranstalter es gut: Sie müssen kein WC mehr nach Ahrensburg fahren lassen. Denn das Pinkeln bezahlt dort der Bürger. Und sogar, wenn er das Klo gar nicht benutzt. Ahrensburg hat was, und zwar Dummheit – mit Ausnahme der Stadtverordneten von der FDP, die gegen das Luxus-Klosett gestimmt haben.

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