Stein des Anstoßes im 3. Buch Abendblatt und was wirklich dahintersteckt…

Niemand wird mir nachsagen können, dass ich ein besonderer Fan bin von Bürgermeister Michael Sarach. In einem Punkt stehe ich aber voll hinter ihm, und zwar hinter seiner damaligen Empfehlung, das Ahrensburger Rathaus unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Gegen diese vernünftige Entscheidung hat damals einer lauthals protestiert, nämlich Ralph Klingel-Domdey im 3. Buch Abendblatt. Er redete das Gebäude schlecht und plädierte für einen Abriss. Und der Schreihals fand in seiner schwindenden Leserschaft tatsächlich auch ein paar Stimmen, die das ebenfalls wollten.

aus: Hamburger Abendblatt

An diesem Wochenende nun bringt Klingel-Domdey eine Seite Dummheit in seiner Beilage. Eine Manipulation, wie sie aufmerksamen Lesern des Blattes nicht fremd sein dürfte. Ganz zufällig erscheint die Seite im laufenden Wahlkampf, um Tobias Koch (CDU) etwas Munition zu liefern, die ihn für den Weg nach Kiel aufrüsten soll. Doch die Schüsse aus der Wortkanone des Klüngels entpuppen sich schnell als Rohrkrepierer.

Richtig ist, dass die Sanierung des Rathauses viel Geld kosten wird. Millionen. Aber es gibt bis jetzt keine verbindlichen Zahlen, sondern nur Schätzungen. Und „Befürchtungen“ von Tobias Koch, klar. Tatsache dagegen ist: Was das Land dazu gibt – Stichwort: Städtebaulicher Denkmalschutz – ist weder bekannt noch überhaupt verhandelt worden. Nur Tobias Koch, der für Ahrensburg in Kiel “anpacken” soll, befürchtet: „Der Ahrensburger Steuerzahler könnte auf rund fünf Millionen Euro sitzen bleiben.“

“Könnte”. Nehmen wir mal an, meine lieben Mitbürger, alles in allem kostet die Sanierung die Stadt tatsächlich 5 Millionen Euro, auf denen wir „sitzen bleiben“ würden. Die Alternative wäre gewesen: Das alte Rathaus abreißen. Das bedeutet Kosten. Dann muss ein Ersatzgebäude für die Dauer der Bauzeit angemietet werden, wenn so ein Haus überhaupt in der Stadt zur Verfügung steht. Auch das bedeutet Kosten für Umzüge, Installationen und Miete. Und dann…?

Dann muss ein neues Rathaus gebaut werden. Das kostet womöglich 10 Millionen Euro. Auf denen würden wir natürlich nicht sitzen bleiben, liebe Mitbürger, weil unser Freund und Helfer Tobias Koch dieses Geld aus seinem Wahlkampf-Etat bezahlen würde – oder was…!?

Mit anderen Worten: Die Herren Klingel-Domdey und Koch mögen bitte aufhören, dummes Zeug zu verbreiten, um die Ahrensburger vor der Landtagswahl zu verunsichern! Wir haben ein gutes, zweckmäßiges Rathaus, das lediglich runderneuert werden muss, weil die Stadt das in Vergangenheit versäumt hat und kein Geld dafür auf die hohe Kante gelegt hat. Und wie viele Jahre sitzt Tobias Koch schon als Stadtverordneter in der Versammlung, ohne das in Vergangenheit angepackt zu haben…?

In diesem Zusammenhang sei wieder einmal bemerkt: Die Ruine hinter dem Marstall, von der Stadt im vergangenen Jahr für 1 Million Euro gekauft, ließe sich im kommenden Jahr für 2 Millionen Euro wieder verkaufen. Und der Verkauf würde auch die Millionen für eine Sanierung einsparen. Das nur mal so nebenbei.

Und am Ende die Auflösung: Bei der ganzen Seite im heutigen 3. Buch Abendblatt handelt es sich natürlich um einen gelungenen April-Scherz der Redaktion! Fast wäre ich darauf reingefallen.  

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. April 2017

3 Gedanken zu „Stein des Anstoßes im 3. Buch Abendblatt und was wirklich dahintersteckt…

  1. Observator

    Vermutlich hatte Tobi schon einen Investor gefunden, der das neue Rathaus bauen wollte. 😉
    Tja, könnte Tobias Koch wirklich rechnen, dann wäre er bei der Deutschen Bank geblieben und nicht in die Politik gegangen. Dort muss man zwar mit Allem rechnen, aber man trägt dafür keine Verantwortung. Und Befürchtungen sind unverbindlich.

  2. Der Spatz vom Rathausdach

    Warum verliert die Zeitung mehr und mehr Leser? Ich vermute, weil die Redaktion nicht erkennt, was der Leser will. Jedenfalls in Ahrensburg ist das so. Diese ganze Seite ohne Inhalt ist der Beweis dafür, dass man aus dem Nichts heraus ein großes Thema macht, das eigentlich gar keines ist, wie man erkennt. Was für eine Befriedigung hat Herr Klingel-Domdey eigentlich, wenn er den Bürgern einreden will, was die ihm nicht unterschreiben werden? Bei Parkplätzen war das genauso: Die Stormarn-Beilage wollte belegen, dass es in der Stadt ausreichend gibt. Die Leser waren mehrheitlich anderer Meinung.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Mich erinnert das an Herrn Müller-Lüdenscheid in der Badewanne und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, also Menschen mit Doppelnamen. Auch Doris Schröder-Köpf gehört dazu, die sich die Reihenfolge ihrer beiden Nachnamen wohlweislich überlegt hat. Und weil heute der 1. April ist, also der Tag des Scherzes, habe ich mir darauf meinen eigenen Reim gemacht:

      Mensch, hüte Dich vor bösen Buben,
      vor Senf in Worten statt aus Tuben!
      Und hüte Dich vor schlechten Taten,
      vor zuviel Fett im Schweinebraten!

      Auch hüte Dich vorm Alkohol,
      vor Tabak, der nicht dient dem Wohl!
      Vor falschen Freunden hüte Dich
      und auch vorm echten Bienenstich!

      Hüte Dich vor blinder Liebe
      und vor Löchern ohne Siebe!
      Auch hüte Dich vor leichten Damen
      und Menschen, die mit Doppelnamen!

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