3 x Lustiges aus der Ahrensburger Werbung

Viele Firmen und Läden, die Werbung machen, versuchen dabei immer wieder gern, lustig zu sein. Ob der Konsument bei Kenntnisnahem immer lachen kann, bezweifle ich stark. Denn viele Betrachter solcher Werbung lachen nicht über den Witz, der dort verbreitet wird, sondern sie lachen über den Absender, weil der sich mit seiner Werbung selber zur Witzfigur macht.

Hallo Kinder, hier erfahrt ihr, wie Konfirmation wirklich geht

Und dann gibt es Werbung, die unfreiwillig komisch ist. Hier drei Beispiele aus Ahrensburg. Zuerst ist dort ein Laden für Herrenbekleidung in der Hagener Allee, der damit wirbt: “Ob Konfirmation oder Berufsstart – wir zeigen Euch, wie’s geht!” – siehe Abbildung!

Das ist insofern drollig, weil normalerweise der Herr Pfarrer seinen Konfirmanden zeigt, wie’s geht mit der Konfirmation. Und beim Berufsstart macht das im Allgemeinen ein Mitarbeiter der Firma. Aber das Signet des Ladens verrät schon, wie’s geht: Mit Pfeife im Mund und Schiebermütze auf dem Kopf. Also genau so, wie junge Leuten von heute sich ihr Outfit passend zu Konfirmation und Brexit vorstellen. 😉

Wie ein ß als B gelesen wird und den Sinn verändert!

Dass es in Schriften aus Versalien kein “ß” gibt, sondern dass dieser Buchstabe dort als Doppel-S geschrieben wird, dürfte jedem Grafiker bekannt sein. Warum das so ist, können wir aus der Werbung vom Delikatessen-Boy-Nachfolger, dem “Delischhuus” in der Manhagener Allee ablesen, wo wir erfahren, dass Qualität und Service “GROB” geschrieben werden, und dass jetzt auch “DER NAME GROB GESCHRIEBEN WIRD”.– siehe die Abbildung rechts!

Apropos: Dass das neue Delischhuus mit dem alten Delikatessen-Boy so gut wie gar nichts mehr zu tun hat, das habe ich bei meinen Besuchen festgestellt. Lediglich das Ladenlokal erinnert noch entfernt an die Familie Boy, mehr nicht. Und dass ich im Delischhuus für 10 Stück ganz gewöhnlichen Käse-, Mohn- und Kirschstreuselkuchen in Form von Tortenstückchen einen Mitnahmepreis von  35 Euro bezahlen musste, empfinde ich nicht als besonders witzig.

Immobilien Scout24: aktuell aus alter Zeit

Und wenn Sie sich nach Restaurants in Ahrensburg umschauen möchten, dann gehen Sie spaßeshalber mal auf die entsprechende Seite von Immobilien Scout24! Sie werden überrascht sein, denn dort finden Sie unter “Restaurants in Ahrensburg” nicht nur ein Maredo Steak Restaurant, sondern auch ein Restaurant Rauchhaus und das ehemalige Restaurant Fannyhöh’.

Immerhin: Die Gaststätten Schierhorn und Wolfsschlucht werden dort nicht aufgeführt, genauso wenig wie der Ratskeller. 😉

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. April 2017

5 Gedanken zu „3 x Lustiges aus der Ahrensburger Werbung

  1. Unlustiger Geselle

    Würden Sie sich die Werbung von Delischhuus bitte nochmal anschauen, dann würden Sie auch sehen, dass zwischen dem B und dem ß ein ziemlicher Unterschied besteht und man das ß sehr wohl als solches liest. Statt also künstlich einen Witz herbeiführen zu wollen, kann man an dieser Stelle einmal die korrekte Orthographie loben.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Noch mal wiederholend zum Mitschreiben: In Versalschriften gibt es das ß nicht, weil es eben beim flüchtigen Leser mit einem B verwechselt werden kann. Darum ist die Orthographie folglich nicht korrekt, mögen Sie darüber auch noch so unlustig sein. 😉

      1. Unlustiger Geselle

        Großes ß – https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_%C3%9F
        “In seinem 5-Jahres-Bericht vom 8. Dezember 2016 schlug der Rechtschreibrat vor, das Versal-ß in sein offizielles Regelwerk aufzunehmen. Bei der Wiedergabe des ß in Versalschreibung soll neben der Wiedergabe mit SS dann auch die Wiedergabe mit ẞ möglich sein (STRASSE und STRAẞE).”

        Nein, die Wörter aus der Werbung sind nur mit einem ß korrekt, weil Orthographie unabhängig der Schriftart ist. Außer wir sind in einem Land, in dem das ß auf der Tastatur nicht existiert (Beispiel: Schweiz). Aber wir beziehen uns hier ja auf die Deutsche Rechtschreibung.

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Vielen Dank für die Quellenangabe. Ich lese dort unmissverständlich;

          Die für Schulen und Behörden geltenden Regeln[6] zur neuen deutschen Rechtschreibung kennen keinen Großbuchstaben zum ß: „Jeder Buchstabe existiert als Kleinbuchstabe und als Großbuchstabe (Ausnahme ß)“. Im Versalsatz empfehlen die Regeln, das „ß“ durch „SS“ zu ersetzen: „Bei Schreibung mit Großbuchstaben schreibt man SS, zum Beispiel: Straße – STRASSE.“ Der Ständige Ausschuss für geographische Namen hat jedoch 2010 entschieden, die amtliche Verwendung des großen ß vorzuschreiben, sieht aber für die Zwischenzeit bis zur weiteren Verbreitung des Buchstabens in Schriftsätzen weiterhin das Ersetzen mit „SS, ss“ vor.[7]

          Dass der Rechtschreibrat vor vier Monaten einen Vorschlag gemacht hat, ist eben nur ein Vorschlag.

          Apropos Orthographie: Wer “kroß” schreibt statt “kross” macht genauso einen Fehler wie der, der Strasse schreibt statt Straße. Oder STRAßE statt STRASSE.

        2. Kassandra

          Es gibt nur ein kleines ß und kein großes. Solange es kein großes ß gibt (z. B. auf der Tastatur), kann dieses auch nicht verwendet werden in STAßE. Logisch, oder?

          Der Rechtschreibrat? Der sollte sich mal um die Rechtschreibung kümmern! Nur ein Beispiel: Das soeben gepackte Päckchen schreiben wir richtig mit ck. Das soeben gepackte Packet (engl. packet) sollen wir dagegen ohne c schreiben. Warum…?

          Zitat: “Paket (von französisch paquet = ‚Bündel’, ‚Ballen’; englisch packet) bezeichnet: einen mit Verpackungsmaterial umhüllten Packen. etwas in einem Karton Verpacktes, siehe Verpackung. Postpaket, eine fest verpackte Postsendung mit bestimmten Maßen und bestimmtem Mindest- und Höchstgewicht”

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