“Heile, heile, Gänschen” bzw. “Wunder gibt es immer wieder”

Bildschirmfoto 2014-08-23 um 09.39.56In der Stormarn-Beilage vom Essener Hamburger Abendblatt stehen heute auch zwei Anzeigen von Sabine Latzel aus Hoisdorf, die sich dort als “Heilerin” anbietet. Dass die Dame Mitglied ist im DGH Dachverband Geistiges Heilen e. V., lässt sich allerdings nirgendwo ablesen. Stattdessen zeigt Frau Latzel auf ihrer Homepage eine “Sammelstation für Engel in meinem Garten”– siehe die Abbildung unten!

Die Heilerin Sabine Latzel wirbt damit, dass sie durch “Heilgebete eine positive Veränderung der Situation herbeiführen” kann. Wir erfahren: “Gott hat Sabine Latzes sogenannte ‘helle’ Gaben gegeben mit denen sie auch mutlosen Menschen helfen und in allen Lebenslagen positiv unterstützen kann.” 

Zu ihrem Honorar macht die Heilerin “an Körper, Geist & Seele” folgende Angaben: “Die 1. Sitzung kostet 90,00 € und dauert 90 bis 120 min.  Jede weitere Sitzung kostet 60,00 € und dauert 60 min.” 

Bildschirmfoto 2014-08-23 um 10.05.22Frage an die Anzeigenleitung vom Hamburger Abendblatt: Darf ich in meiner geliebten Stormarn-Beilage auch werben für die Ausführung meines nicht erlernten Berufes eines Wundertätigen? Ich kann mit Hilfe von Gebeten zu den Göttern Bacchus und Dionysos aus Wasser eventuell Wein machen. Und in meinem Garten habe ich eine Quelle als Sammelstation für alle trinkenden Engel, die dort zur Weinprobe kommen möchten. Einkaufswagen für Flaschenweine finden Sie reichlich hinter dem Haus – so wahr, wie mir Bacchus und Dionysos dabei helfen, das Wasser in Wein zu verwandeln…!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. August 2014

6 Gedanken zu „“Heile, heile, Gänschen” bzw. “Wunder gibt es immer wieder”

  1. Wolfgang Schrimpff

    Hallo Herr Dzubilla,
    zwar kann ich nicht für die Verantwortlichen des Anzeigenvertriebs Ihrer „geliebten Stormarn-Beilage“ sprechen, jedoch denke ich, Sie dürfen dort und anderswo Ihre Wunder versprechen.
    Schließlich hat der Esoterikmarkt nach ernsthaften Schätzungen längst ein Volumen von 25 Mrd. Euro erreicht mit weiter wachsender Tendenz. Von diesem riesigen Kuchen möchte auch Frau Latzel ein Stück abhaben und auch Sie sind nicht gehindert, es mit einem irgendwie erdenklichen Wunderangebot zu versuchen.
    Mich allerdings dürfen Sie nicht zu Ihren potentiellen Kunden zählen, denn ich habe hierzu zum Beispiel diesen Beitrag in der WAZ ( http://www.derwesten.de/panorama/wochenende/engel-ufos-astro-tv-warum-esoterik-milliarden-bringt-id7650067.html ) gelesen bzw. auch diesen Fernsehbeitrag ( http://www.youtube.com/watch?v=r0crukcGeDc ) gesehen.
    Für die Anzeigenabteilung der Stormarn-Beilage wie für alle sonst an diesem Markt partizipierenden gilt der Grundsatz „pecunia non olet“.
    Trotzdem wünsche ich ein schönes Wochenende.
    Mit nachbarlichen Grüßen
    Wolfgang Schrimpff

  2. hermann Jochen Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    auch ich darf mich glücklich schätzen, mithelfen zu dürfen, Ihr Heil und Glück auf die absolute Spitze zu treiben und sogar ganz ohne Alkohol und auch ohne Mithilfe von Heilerinnen.
    In Ihrer geliebten Stormarnbeilage müssen Sie heute lediglich auf Seite 5 vorblättern, um den wirklich ultimativen Tipp zum Glück zum Zugreifen nahe vor sich zu sehen:
    1. verkauf-dein-haus ! – heißt die Grund-Anweisung und
    2. Balge dich um die letzte Chance zum “Wohnen im Traumquartier”.
    3. Wer angesichts dieser liebevoll von “Architektenhand” erdachten Traumhäuser nicht ohne Zögern zugreift, hat es einfach nicht besser verdient.
    Traumatisches Glück ist nur im “Erlenhof-Süd” zu finden.
    Alle haben es gewusst: Was teuer ist, muss auch gut und traumatisch sein !
    Endlich wissen Sie es auch.
    Sale im Erlenhof.
    Nix wie hin.

    HJL.Amm

  3. Sabine Heinrich

    Das Traurige ist, dass wahrscheinlich viele Menschen, denen einfach nur ein echter Gesprächspartner, d.h. Anteil nehmender, einfühlsamer Zuhörer fehlt, sich von solch dubiosen “Heilern” gern das Geld aus der Tasche ziehen lassen.
    Um einen Termin bei einem guten Therapeuten zu bekommen, muss man bekanntlich monatelang warten. Da greifen verzweifelte, unglückliche, einsame Menschen gern nach jedem Strohhalm, der sich anbietet – und selbsternannte Heiler und Heilerinnen schlagen ihren Profit aus der seelischen Not anderer Menschen.
    Wenn dann noch diese kuschelweiche Selbstdarstellung von Frau Latzel von jemanden gelesen wird, der sich in einer seelischen Notlage befindet – tja – dann sind die ersten 90€ und die weitern 60 und 60 und 60 und so fort schnell verdient.
    So lange sie keinen Schaden anrichtet, soll sie gern heilen und damit ihr Geld verdienen.
    Das ist immer noch besser, als wenn hilfsbedürftige Menschen in ihrer Not einer Sekte verfallen.

      1. Sabine Heinrich

        Wohl wahr! Und ich habe leider auch Menschen kennengelernt, die durch derartige Heiler beiderlei Geschlechts den Bezug zur Wirklichkeit mehr oder weniger verloren und sich z.B. unter deren Einfluss der “klassischen” Medizin entzogen haben – mit weniger guten Folgen.

  4. Caroline

    Wie verantwortungslos von der Zeitung ist das denn?! Muss der Verlag den Inhalt solcher Inserate nicht vor Veröffentlichung prüfen?

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