Stimmen zum Denkmalschutz unseres Rathauses

Heute macht die Stormarn-Beilage auf mit unserem Rathaus, das unter Denkmalschutz gestellt werden soll – ich habe schon vor zwei Tagen darauf hingewiesen. Und ich muss noch einmal auf die Berichterstattung der Zeitung von heute hinweisen, denn dort finden wir zwei bemerkenswerte Passagen.

Bildschirmfoto 2013-12-20 um 08.01.00Da ist zum einen die gedoppelte Meinung von Susanne Philipp-Richter (CDU) und Thomas Bellizzi (FDP). Beide äußern sich negativ über einen der beiden Gutachter, nämlich Dr. Olaf Gisbertz, dem die beiden Stadtverordneten allen Ernstes die “Objektivität” absprechen. Warum? Weil Dr. Gisbertz einem Verein angehört, der sich mit der Pflege der Nachkriegsarchitektur beschäftigt. Was meint: Der Mann ist ein ausgewiesener Fachmann über eben diese Architektur, die es zu beurteilen galt. Außerdem hat ein zweiter Gutachter ebenfalls begutachtet.

Vermutlich hätten Philipp-Richter und Bellizzi lieber einen Fachmann gehabt, der sich für die Pflege altägyptischer Pyramiden einsetzt, weil der die deutsche Nachkriegsarchitektur besser beurteilen kann?

Und bemerkenswert ist der Kommentar von Mia Frenzel mit der Überschrift: “Die Stadt sollte zu ihrem Erbe stehen” mit dem Schlusssatz: “Das Rathaus gehört der Stadt Ahrensburg und den Bürgern. Sie können stolz sein.” Wozu ich noch einmal die Meinung des regionalen Redaktionsleiters Klingel-Domdey in Erinnerung rufe, der wie kaum ein anderer gegen die Unter-Denkmalschutz-Stellung des Rathauses polemisiert hat. Aber das zeigt ja, dass in der Redaktion der Stormarn-Beilage nicht nur Meinungsvielfalt vorhanden ist, sondern dass dort auch Meinungsfreiheit herrscht.

Oder hatte Herr Klingel-Domdey gestern einen arbeitsfreien Tag…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Dezember 2013

8 Gedanken zu „Stimmen zum Denkmalschutz unseres Rathauses

  1. Wolf Kowalzick

    Der Kommentar von Frau Mira Frenzel weckt meine Neugier: “Allein der Kronleuchter…kostete damals so viel Geld wie ein Mercedes.” Sauber recherchiert…
    Der 220 D lag bei 13.000 Mark, der 300 SEL bei 41.000 Mark. Dürfen auch wir Leser erfahren, wie viel der Leuchter gekostet hat?
    Mit neugierigen Grüßen, Wolf.

  2. Behnemann

    Wer alle Gutachter aus Kiel und Braunschweig anzweifelt, der sollte sich auch selber anzweifeln, falls er einer bestimmten Partei zugehörig ist! 😉 Ich denke mal, die Diskussion um das Rathaus sollte beendet sein, die Verwaltung muss nun einen Antrag auf Denkmalschutz stellen. Und wer was abreißen möchte, der soll doch bei seinem eigenen Haus damit anfangen, denn sicher findet auch das nicht bei jedem Zuspruch.

    Ich bin sicher: Eine Abstimmung unter den Einwohnern würde 80 : 20 pro Rathaus ausgehen, denn die 80 Prozent sind die schweigende Mehrheit, die den Kopf schütteln über das Verlangen von Leuten, die sich auch von ihrem alten Auto trennen, weil es nicht mehr so aktuell ist wie das neue Modell.

    1. Observator

      Stimmt: Th. Bellizzi gehört einer bestimmten Partei an. Also urteilt er nicht objektiv sondern parteiisch. Und ein Schiedsrichter, der parteiisch ist, ist kein Unparteiischer. Also muss die FDP auch weg, z. B. aus dem Bundestag. Ist sie schon? Na bitte, das ist doch der Beweis für die Richtigkeit meiner These!

      Gibt es eigentlich jemand, der alle Senioren aus Ahrensburg weghaben will, weil die alten Leute nicht mehr so attraktiv aussehen und höhere Kosten beim medizinischen Unterhalt verursachen? Vielleicht Sie, Herr Bellizzi???

  3. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    wenn ich meine Broschüren von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz durchblättere, sehe ich nur marode Altbauten, die saniert werden. Es wird ausschließlich um Spenden für die Sanierung von Altbauten gebeten.
    Da ist kein einziger Neubau dazwischen. Ahrensburg kann sich also abschminken, Gelder von Stiftungen zu erhalten.
    Wenn unser Rathaus Pyramidenform hätte und ich es unter Denkmalschutz stellen lassen wollte, würde ich einen Ägyptologen für ein Gutachten beauftragen. Da wüsste ich, dass dieser Gutachter mir nicht in die Hand beißt.
    Ich nehme an, dass die Befürworter (80% ?)des Denkmalschutzes nichts gegen einen Grundsteuerhebesatz von 500 haben und kräftig für den Rathausverein spenden werden.
    Die erste Nagelprobe ist ein zweites Treppenhaus als zusätzlicher Fluchtweg. Das hätte schon 2012 gebaut werden müssen (Fürsorgepflicht des Bürgermeisters). Nun ist nicht vor 2015 an diese Feuertreppe zu denken. Wo und in welcher denkmalschutzadäquaten Form soll dieser Fluchtweg zu welchen Kosten entstehen? Vielleicht wird ja aus Denkmalschutzgründen auf das Notfalltreppenhaus verzichtet.
    Mia Frenzel könnte eine Praktikantin sein, die noch nichts von anderen Meinungen gehört hat. Herr Bellizzi nennt das Objekt zutreffend: Kommandoturm eines Flugzeugträgers.
    Vielleicht gelingt es Frau Frenzel auch, dass wir stolz sind auf die Anwesenheit des Muschelläufers, des CCA usw. usw..Sicherlich wird auch sie ein Monatsgehalt für unser Rathaus spenden. Ich bin gespannt auf Ihre Veröffentlichung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang König
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang König

    1. Der Spatz vom Rathausdach

      Herr König, apropos Brandschutzmaßnahmen: Sie saßen doch 2012 in der Stadtverordneten-Versammlung. Ich habe niemals gehört, dass Sie dort auch nur ein einziges Mal den Mund aufgemacht haben. Hätten Sie dort an die “Fürsorgemaßnahmen des Bürgermeisters” erinnert, wäre das Rathaus vielleicht brandschutzgemäß umgebaut worden. Mit anderen Worten: Besser vorher den Mund aufmachen, statt hinterher alles besser zu wissen! Und: Der Denkmalschutz bezieht sich nicht allein auf das Äußerliche, es kommt auch darauf an, wie es im Inneren ausschaut. Und da kann ich nur sagen – außen wie innen: Wir haben ein schätzens- und schätzenswertes Rathaus von außergewöhnlicher Bauqualität.
      Im übrigen: Ihr Wohnhaus gefällt mir auch nicht, verehrter Herr König, es gibt in der Manhagener Allee sehr viel schmuckere Wohnhäuser. Haben Sie schon mal an Abriss gedacht???

  4. Anne Frey

    Lieber Herr Dzubilla,
    In diesem Fall waren die Denkmalschützer schneller als die Befürworter der Abrissbirne in Ahrensburg. Wer die Diskussion um das Ahrensburger Rathaus über einen längeren Zeitraum verfolgte, konnte sehr genau feststellen, wie in Ahrensburg Politik gemacht wird. Es wurden zunächst einzelne Meinungen und Befürchtungen gestreut , wie : “Die Reparaturen werden zu teuer” , die Stormarnbeilage schob das Thema weiter in den Vordergrund und machte z.B eine Umfrage unter Bürgern, ob das Rathaus abgerissen werden sollte. Auch der Wirtschaftsflügel der CDU schoss sich auf das Thema ein, indem das Rathaus zum potentiellen Geldgrab hochstilisiert wurde. Dank der Entscheidung des Denkmalschutzamtes ist die Sache noch einmal gut ausgegangen, in anderen Fällen war das leider nicht so. Dazu müssen wir uns nur die vielen Bausünden in der Innenstadt ansehen, die dadurch zustandekamen, dass Investoren sich mit der Zustimmung der Stadtverordneten ungestört austoben konnten.
    Viele Grüße
    Anne Frey

  5. Wolfgang König

    Hallo, mein kleiner Spatz,
    anders als Du stehe ich wenigstens zu meinem Namen und zu meinen Aussagen. Ich bin nicht so redegewandt wie Du. Wann und wo ist 2012 in einer StVV über die Feuertreppe diskutiert worden? Ich habe Dich noch nie in einer StVV bemerkt.
    Ich wäre ohne Dich nie auf die Idee kommen, mein Sammelsurium an Wohnraum für den Denkmalschutz anzumelden – obwohl der Ursprung ein typischer Nachkriegsbau von 1952 in Eigenleistung meines Vaters ist. So ein Haus ist doch wohl auch denkmalschutzwürdig zumal es älter als unser Rathaus ist. Andere von Thiele genehmigte zweigeschossige Wohnhäuser im Waldgut sind wegen ihrer Ausnahme, des Aussehens und der verwendeten Baustoffe ebenfalls denkmalschutzwürdig.
    Würdest Du endlich einmal zu Deinem Ausweis-Namen stehen, könnten die Bürger Deiner Heimatgemeinde Dein Haus auch für den Denkmalschutz anmelden.
    Die Gutachter haben über 20 kostspielige Punkte aufgeführt, die der Zustimmung und des Eingreifens des Denkmalschutzes bedürfen. Um die Hagener Allee und um die Manhagener Allee (Villengürtel) besteht Bestandsschutz. Das ist kostspielig für die Eigentümer, da das privater Denkmalschutz der Verwaltung (Thiele) ist. Es gibt eine Ausnahme: die Stadt kann Ausnahmen entscheiden. Das hat sie gründlich getan. Man sehe sich Neubauten und Veränderungen an.
    Nun stehe doch endlich einmal zu Deinem Namen, mein kleiner Spatz.
    Wolfgang

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)