Zum Nachdenken: Was Propst Buhl so alles öffentlich predigt

Gestern berichtete die Stormarn-Beilage  über einen Blogger und meinte mich. In dem Beitrag wurde ich öffentlich gemobbt, ohne dass mein Name oder der Name meines Blogs genannt wurde. Und es wurden “Zeugen” aufgeführt und zitiert. Zum Beispiel Propst Hans-Jürgen Buhl. (Hinweis: Ich bin Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde.) Hier die betreffende Textpassage:

Propst Buhl

Propst Buhl

Nach wiederholten Veröffentlichungen des Bloggers stellte die Kirche im Januar 2014 Strafanzeige wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten (§ 111 Strafgesetzbuch), Volksverhetzung (§ 130), Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen (§ 166) sowie Störung der Religionsausübung (§ 167). Der Blogger hatte unter anderem geschrieben “Ich bin dafür, jeden Auftritt von Frau Botta (damalige Pastorin, Anm. der Redaktion) in der Schlosskirche zu stören. Mit Transparenten und Zwischenrufen von den Kirchenbänken!” Titel des Textes: “Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ahrensburg: Gestern Kindesmissbrauch, heute Machtmissbrauch.”

Propst Hans-Jürgen Buhl sagt: “Aus den Texten wird deutlich, dass der Autor ein frustrierter Zeitgenosse ist, der durch das Medium Internet möglichst viele Menschen an seiner grundsätzlichen Wut teilhaben lassen will.” Es sei weder neu noch originell, die Institution der Kirche anzugreifen. “Das muss die Kirche aushalten”, findet der Propst. Aber es sei in diesem speziellen Fall dazu aufgerufen worden, die Gottesdienste einer damaligen Gemeindepastorin zu stören, möglicherweise gewaltsam. “Mit der Anzeige erhofften wir, dass die menschenunwürdigen Appelle unterbunden werden und dass wir in Ahrensburg zu einer zwar kritischen, aber respektvollen Debatte zurückkehren können.” Das Verfahren wurde laut Anders eingestellt.

Hierzu mein Kommentar: Das Verfahren wurde nicht eingestellt, weil es gar kein Verfahren gegeben hat. Jedenfalls nicht gegen mich. Denn: Von den angeblichen Strafanzeigen, die vor zwei Jahren erfolgt sein sollen, habe ich erst gestern aus der Stormarn-Beilage erfahren.

Mit anderen Worten: Die angeblichen “Straftaten”, von denen die Stormarn-Beilage mit Angabe von Paragraphen berichtet, habe ich gar nicht begangen. Netter Mobbing-Versuch also.

Und nun stellen Sie sich mal vor, ich würde bei der Staatsanwaltschaft diverse Strafanzeigen gegen Propst Buhl stellen (Gründe dafür hätte ich zur Genüge) und würde  veröffentlichen, dass ein strafrechtliches Verfahren gegen den Mann läuft. Ob der Herr Propst das wohl als menschenwürdig christlich empfinden würde…?

Postskriptum: Auf Grund des Berichtes in der Stormarn-Beilage verschickt ein vermutlich Geisteskranker aus Großhansdorf üble E-Mails mit boshaften Lügen, Verleumdungen und Beleidigungen gegen mich und andere Bürger der Stadt. (Gegen diesen Mann, der mir kürzlich noch pornografische Bilder gemailt hat, laufen nachweislich Verfahren bei der Staatsanwaltschaft in Lübeck und vor Gericht.) Auch Frau Frenzel und Propst Buhl haben die E-Mail bekommen – ohne Pornobilder, vermute ich.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Februar 2016

11 Gedanken zu „Zum Nachdenken: Was Propst Buhl so alles öffentlich predigt

  1. Frieda B.

    So leicht ist es also, einen Menschen als potentiell kriminell oder als psychisch gestört in aller Öffentlichkeit zu denunzieren. Man erzählt der Zeitung, dass man eine Strafanzeige aufgegeben hat und dass der Mann wohl psychische Probleme haben müsste. Dass aus der Strafanzeige nichts geworden ist, spielt dann keine Rolle mehr. Man geht nach der Devise vor, dass etwas von dem Gesagten schon an der Person hängenbleiben wird.

  2. Britta S.

    Mich entsetzt, was Propst Buhl in diesem Interview von sich gibt. Kritik an ihm und der Kirche , so wie sie in Ahrensburg in den vergangenen Jahren immer wieder geäußert wurde, quittiert er mit einer Anzeige wegen Volksverhetzung, Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft und als Störung der Religionsausübung. Das ist harter Tobak. Ich hätte von einem Mann der Kirche ein derart brutales Vorgehen nicht erwartet, besonders wenn man bedenkt, dass sich alle diese Vorwürfe als null und nichtig erwiesen haben.
    Britta

  3. Wolfgang König

    Diese ganze Blogwart-Geschichte erinnert mich an einen Artikel auf der Titelseite, wohl als die Stormarn-Beilage noch Ahrensburger Zeitung hieß, in dem diese, unsere Beilage, mit großen Lettern nur wenige Tage vor Beginn der Rust-Feierlichkeiten die Fragen stellte: “Rust, ein Nazi, ein Kunsträuber, ein Kriegsverbrecher?” Dies hat diese Zeitung ohne jegliche Recherche veröffentlicht!!!!!!!!!!!!!!! Nun haben die Verantwortlichen gewechselt und das Blatt ist umgezogen, aber von dem Ungeist ist ein ganzer Brocken haften geblieben.
    Da Frau Pepper von dem Geschehen offenkundig nichts wusste, weil sie sofort hektisch im Archiv nach Rust-Unterlagen suchen und die Rust-Büste aus dem Foyer entfernen ließ, nehme ich stark an, dass Reichstein, der Chef des Archäologischen Landesamtes, der seine Mitarbeiter ein halbes Jahr lang Ahrensburg für die Rust Feierlichkeiten zuarbeiten ließ, taktisch sehr klug, einen Tag vorher die Redaktion unserer Beilage angerufen hatte, und ihnen Märchen über Rust auftischte, die dann dem wortstarken Herrn (Hobby-Schauspieler) auch geglaubt wurden. Reichstein und Rust waren wirklich keine Freunde mehr, obwohl Reichstein früher als Schüler Rusts in dessen Haus Am Rehm frei aus und ein ging. Im Kirchsaal àm Schloss hat Reichstein dann noch mehr Märchen erzählt. Bis heute hat niemand konkrete Beweise gegen Rust gefunden. Positive Recherchen, Recherchen, die eigentlich unsere Presse hätte durchführen sollen, wurden ignoriert. Meine Recherchen liegen im Archiv – auch einsehbar für den Historischen Arbeitskreis.

  4. Der Spatz vom Rathausdach

    Hallo Herr Dzubilla! Ist es jetzt nicht an der Zeit, dass Sie aus dieser Kirche austreten? Oder wollen Sie warten, bis die Muslime die Johanneskirche übernommen haben?

  5. Waldemar

    Was lese ich da mit ungläubigem Staunen ? Gegen Herrn Dzubilla wurde der Vorwurf der Volksverhetzung erhoben !!! Hat Herr Dzubilla denn in diesem Blog zum Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung aufgerufen? Hat er etwa in der Johanneskirche das Horst-Wessel-Lied angestimmt? Hat Herr Dzubilla etwa für die RAF geworben oder gefordert, in Deutschland solle der islamische Staat und die Scharia eingeführt werden?
    Der Vorwurf ist ungeheuerlich, weil damit aus einem ganz normalen Bürger, der sich in seinem Leben nichts zuschulden kommen ließ, ein Verfassungsfeind , wenn nicht sogar ein gefährliches Monster gemacht wird. Wenn dieser Vorwurf durch einen Propst der evangelischen Kirche erhoben wird, ist dies noch schlimmer.
    Gruß von
    Waldemar

  6. Kassandra

    Ja, der Buhlpropst wollte offenbar einen unangenehmen Kritiker der Evangelisch-Lutherischen Kirchenleitung plattmachen. Hat aber nicht gefunzt. Gott, sei Dank nicht!

    1. Sabine Heinrich

      Nicht nur der “Buhlpropst”, Kassandra – nicht nur der “Buhlpropst”, wie inzwischen offensichtlich ist.
      Ich erlaube mir, Martin Luther zu zitieren; aus unerfindlichen Gründen fiel er mir plötzlich ein…

      “Der altböse Feind
      mit Ernst ers jetzt meint;
      groß Macht und viel List
      sein grausam Rüstung ist,
      auf Erd ist nicht seinsgleichen.”
      (Aus: Ein feste Burg ist unser Gott, 1. Strophe, Evangelisches Kirchengesangbuch, 20. Aufl.1965, S.201)

      Im gleichen Werk fand ich auf S. 218 das folgende Lied (Nr. 218) :

      Sonne der Gerechtigkeit,
      gehe auf zu unsrer Zeit;
      brich in deiner Kirche an,
      daß die Welt es sehen kann.
      Erbarm dich, Herr.
      (15. Jahrhundert/geistlich Böhmische Brüder 1566)

      Außerdem möchte ich alle, die es betrifft, an das 8. Gebot erinnern!

  7. H.J. Lange

    Sehr geehrter Herr Propst Buhl,

    unter dem Titel „Die Blogwarte“ haben Sie sich am 4.2.16 im Hamburger Abendblatt so zitieren lassen: „Das muss die Kirche aushalten“, nämlich die Kritik, die die Institution Kirche angreift (so die Zeitung weiter).

    Bitteschön, was wollen Sie dem Kirchenvolk damit sagen ?
    Mögliche Antwort:
    Kritik an der Institution Kirche perlt von Ihnen ab, weil Sie alles richtig machen ?

    Am letzten Montag, am Ende der nur sog. „Gemeindeversammlung“ hatte der nur sog. „Versammlungsleiter“, Herr Dr. Ernst, wenigstens den Mut einzugestehen:
    Ich kenne kein Rezept, keines, das die extrem schwierige Kommunikation zwischen der Institution Kirche und dem Kirchenvolk lösen könnte.

    Aber hallo, hier ist das gesuchte Rezept:
    Kritik nicht aushalten, sondern mit offenem Ohr dem Kirchenvolk zuhören.
    Nicht aushaltend gegen, sondern nachhaltig für die Wünsche des Kirchenvolkes arbeiten – solange das Kirchenvolk noch da ist, um Sie und die Institution Kirche zu bezahlen.
    Mein Rezept: Mehr Dialog, mehr dienen und mehr Demut.

    Mit freundlichen Grüßen H.J. Lange

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