10 Schildbürger und 1 Hund möchten Anwohnern eine Stimme geben

Heute gibt es mal wieder eine Witzseite im 3. Buch Abendblatt. Abgebildet sind dort 10 Schildbürger und 1 Hund. Und alle 11 fordern: “Keine Abstriche beim Lärmschutz”. Diese Forderung lässt mich an einen berühmten Filmtitel denken.

In medias res: Seit Jahren weise ich auf meinem Blog immer wieder und wieder darauf hin, dass XXXL-Donnerzüge bei Tag und Nacht und in kurzen Abständen durch unsere Stadt rasen sollen. Dagegen soll es keinen vernünftigen Lärmschutz geben, sondern sechs Meter hohe Wände werden angedroht, die unser Stadtbild zerstören würden und weder Lärm noch Vibration beseitigen können. Der einzige Lärmschutz wäre, wenn die Bahnstrecke nicht mitten durch unsere Stadt führe und damit auch die Gleise einer S 4 nicht unser Kulturerbe Tunneltal zerstören würden, deren Anwohner und ihre Rentiere nichts mehr sagen können, weil sie schon seit rund 15.000 Jahren stumm sind. Und auch der Kammmolch, der dort heute im Tunneltal wohnt, hat keine eigene Stimme.

Und nun zitiere ich von der Witzseite im Abendblatt Stormarn: “Wenig Beachtung fand bislang die Meinung der Anwohner, deren Häuser und Grundstücke direkt an der Bahntrasse liegen.”

Hä…? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass diese Anwohner bis heute in der Öffentlichkeit tätig geworden sind und zum Beispiel in einer Stadtverordneten-Versammlung aufgetreten sind und irgendwelche Forderungen vorgebracht haben.

So, und nun die Pointe! Ich zitiere aus der Zeitung: “Ein Bündnis Betroffener möchte das ändern. ‘Wir möchten den Anwohnern eine Stimme geben’, sagt Cord Brockmann, Sprecher der Initiative Lärmschutz Ahrensburg. Politik, Verwaltung und Verbände befassten sich vor allem mit der Optik, ohne auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Zugverkehrs auf die direkten Nachbarn Rücksicht zu nehmen, kritisiert er. Es gebe die Befürchtung, dass die Stadt letztlich aus ästhetischen Gründen auf die Lärmschutzwände verzichten könnte.”

Finden Sie nicht auch, dass das nicht nur ziemlich naiv, sondern auch egoistisch gedacht ist von den 10 Anwohnern und 1 Hund? Ich selber wohne weitab der Bahnstrecke, aber ich blicke über meinen eigenen Gartenzaun und setzte mich für alle Ahrensburger und unsere Stadt ein. Und wenn die 10 Anwohner sich mit 1 Hund der Bürgerinitiative “Ahrensburg gegen Gütertrasse” anschließen würden, dann wäre das vernünftig im Gegenteil zu dem, was heute im Abendblatt Stormarn zu lesen ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Juni 2023

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