Hamburger Abendblatt: “Kundenservice”? Ich schlapp mich lach!

Es ist schon eine Weile her, als ich meine Ausbildung zum Verlagskaufmann bei Axel Springer absolviert habe. Damals bin ich nicht nur die Werbeabteilung beim Abendblatt durchlaufen, sondern auch die Anzeigen- und Vertriebsabteilung. Und wenn ich mich erinnere, wie sorgfältig und intensiv damals mit und für Abonnenten gearbeitet wurde, dann fühle ich mich heute als Abendblatt-Abonnent wie ein Ertrinkender, dem man keinen Rettungsring zuwirft, sondern eine Flaschenpost.

Heute gehört das Hamburger Abendblatt zur Funke Mediengruppe. Und Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass ich nicht nur die Stormarn-Redaktion des Blattes kritisiere, sondern auch die Zustellung der Zeitung durch den Vertrieb.

Zur Erinnerung: Ich habe Abendblatt von Funke und BILD von Springer abonniert. Beides zusammen wird zugestellt von Funke. Und weil ich beide Zeitungen hin und wieder mal nicht bekommen habe, habe ich schriftlich reklamiert und schriftlich die Antwort bekommen, man werde sich bessern und für bezahlte und nicht gelieferte Zeitungen einen Abschlag auf der Rechnung vorsehen.

So, und nun kommt’s, und zwar dicke: Ich bekam einen Brief von Svenja Ahrens, “Hamburger Abendblatt Kundenservice” – wenn Sie mal drauf klicken und lesen wollen!

Svenja Ahrens schreibt: “Anbei erhalten Sie, wie telefonisch besprochen, Ihre Zeitungsgutscheine zur Einlösung am Kiosk oder in den Einzelhandelsgeschäften mit Presseangebot”.

Warum das witzig ist? Zum einen habe ich nie mit einem Mitarbeiter des Verlages gesprochen. Und ich bekomme sechs Gutscheine über jeweils ein Abendblatt. Gutscheine für bezahlte und nicht gelieferte BILD-Zeitungen gibt’s keine.

Der Witz, über den ich nicht lachen kann: Was soll ich mit den Gutscheinen denn anfangen? Ich bin doch Abonnent beider Blätter! Soll das vielleicht bedeuten: Wenn die Zeitung wieder nicht zugestellt werden, dann soll ich mit meinem Gutschein zum Händler fahren, um mir dort wenigstens das im voraus bezahlte Abendblatt zu holen…?

Nostalgie: Früher gab es im Vertrieb vom Hamburger Abendblatt eine eigene Abteilung (Leitung: Wolfgang Müller), die sich einzig und allein um die Zusteller vom Abendblatt gekümmert haben und sie betreut hat wie Freunde des Verlages.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. September 2022

3 Gedanken zu „Hamburger Abendblatt: “Kundenservice”? Ich schlapp mich lach!

  1. P.-A. Contest

    Moin nach Ahrensburg,
    und genau deshalb habe ich nach fast 40jähriger Abonnemententreue mein Abo beim HH gekündigt.

    Die Zustellung wurde immer unzuverlässiger, die Nachsendung der nicht gelieferten Zeitungen funktionierte nicht einmal! Mit einer Ausnahme: Anstatt dem Abendblatt fand ich die WELT (!) im Briefkaten…..spricht für die Qualität der Funke Distribution. Und das mit den Gutsacheinen kenn ich auch, genau wie die Frau Ahrens die nie einen Durchgriff (noch nicht einmal im Ansatz) auf den Funke Vertrieb hatte…..

    Mich als passionierteren Zeitungsleser – seit Schülerzeiten – störte auch der journalistische Qualitätsverfall bei immer steigenden Abokosten. Das HA war einmal eine richtig gute und ordentliche kritische Zeitung mit Leuten die Herzblut und Leidenschaft in “ihre” Zeitung steckten; und richtig schlecht ist sie mit Übernahme der Funke-Medien geworden. Eigentlich nur noch regionaler Hofberichterstatter des Hamburger Senats.

    So findet man im überregionalen und in dem weltweiten Teil des HA, genau dasselbe identische Geschreibe und Bildmaterial des Funke Konzerns, wie in der kleineren Braunschweiger Zeitung wider. Mit allen Nachlässigkeiten und Unkorrektheiten der Schreiberlinge,
    Liest eigentlich niemand mehr Korrektur der Fahnen beim HA? Und gibt es niemanden der vorher in der redaktionellen Nachbereitung den logischen und korrekten Sachverhalt abklopft?). Also da war so manche Schülerzeitung besser!

    Der Abschied ist mir letztlich nicht schwer gefallen und ich habe monatlich rund 55EURs mehr aufm kleinen Renten-Konto.
    Dank Internet kann ich mich als kritischer Leser sehr breit informieren. Den idiotischen Schwachsinn manch dusseliger Schreiberlinge kann ich des Leichtens herausselektieren, trotz meines Alters – oder eben gerade deshalb 😉

    Wärmsten Grusses
    Ihr
    P.-A. Contest
    Hamburg

  2. DIEGO.HH

    Moin Ahrensburg,
    moin P.-A. Contest,

    ich dürfte in räumlicher Nähe wohnen, da ich auch am 12. Februar 2024 „fristlos“ gemäß „§ 314
    Kündigung von Dauerschuldverhältnissen aus wichtigem Grund“, gekündigt habe.

    Nach diversen Schreiben hatte ich das HA zuletzt am 30. Dezember 2023 abgemahnt. Meine Einzugsermächtigung habe ich zurückgeholt und den Betrag vom 1. – 10. Februar 2024 (wieder keine Lieferung am 9. Und 12. Februar 2024) überwiesen.

    „Bei einem Zeitungsabonnement handelt es sich um ein Dauerschuldverhältnis. Dauerschuldverhältnisse können gemäß § 314 BGH aus wichtigem Grund „fristlos“ gekündigt werden. Ein wichtiger Grund liegt gemäß § 314 Abs. 1 Satz 2 BGB vor, wenn der kündigenden Partei „unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses (…) nicht zugemutet werden kann“.

    Das HA schreibt mir jetzt die AGB bezüglich der Kündigungszeit. Ich werde auf die fristlose Kündigung bestehen, auch wenn es weitergehen sollte.

    Der Inhalt trifft auch fast 1:1 auf mich zu. Ich bin aber länger als 40 Jahre dabei.
    Mein Nachbar hat wegen der unzuverlässigen Lieferung schon vor 2 Jahren gekündigt.

    Über die aus meiner Sicht „liederliche“ (keine Ordnung, Sorgfalt aufweisend; nachlässig; unordentlich) Umgangsweise mit den Lesern, macht mich als Hamburger und auch was aus dem HA geworden ist, eher traurig und fassungslos als darüber lachen zu können

    …… liest eigentlich niemand mehr Korrektur?
    Ich lese z.B. bei Rupert Fabig am 5. Februar 2024, das bittere Aus im DFB-Viertelfinale am Mittwoch gegen Fortuna Düsseldorf, ….das Spiel war am Dienstag.

    Auf meine Mailanfrage an Sportredakteur Rupert Fabig, warum da nicht FC St. Pauli steht, wenn es den FC St. Pauli betrifft, antwortet er mir ……

    „In der Regel schreiben wir mindestens bei der Erstnennung FC St. Pauli. Danach sollte es aus dem Kontext hervorgehen, dass nicht der Stadtteil, sondern der Fußballverein gemeint ist. Beim FC Bayern München wird ja auch regelmäßig von den Bayern geschrieben, ohne dass jemand glaubt, der gesamte Freistaat würde auf dem Fußballfeld stehen.“

    Es ist in der Regel absolut nicht so. Siehe z.B. HA Seite 1 Überschrift am 5. und 9. Februar 2024.

    Es wird mir unverständlich bleiben, was in einem Redakteurkopf rumgeht, warum das “FC” weglässt.
    Es ist einfach nur falsch betitelt, mehr nicht. Aber es ist so beim HA.

    Just in diesem Moment, beim Schreiben, ruft mich jemand vom HA an und fragt, ob mit er mich noch umstimmen kann, doch weiter dabei zu bleiben. Die Hintergründe, warum die Kündigung erfolgte kennt er nicht. Unglaublich!

    Danke für die Zeilen Harald Dzubilla und P.-A. Contest, sonst hätte ich hier sicherlich nicht geschrieben.

    Gruß aus dem sonnigen Hamburg
    DIEGO.HH

  3. Rupp

    Es ist interessant dies alles zu lesen, da wir den gleichen Ärger mit dem Abendblatt haben. Wir haben des öfteren mit den bis zu 14 Tage dauernden Nicht-Lieferunegn zu kämpfen… Das Neueste: wir bekamen (nach ca. 40 Jahren Abo) die Bestätigung unserer Kündigung zugestellt! Wir haben nie gekündigt! Gleichzeitig schrieb man uns auf unsere Antwort daß die Kündigung da sie nunmal da sei nicht zurückgenommen werden könnte. Man würde uns aber einen Anschlußvertrag für 2 Jahre geben, verbunden mit einer Prämie über 250 €. Alles imm er unterschrieben von Svenja Ahrens mit der Bitte sich doch bei Fragen telefonisch zu melden… Das gelang bisher nicht da immer hoheitsvoll erklärt wird das sei die Leiterin zu der nicht durchgestellt werden dürfe… Wir fragen ganz offen: gibt es Svenja Ahren überhaupt oder ist sie ein Fake (so wie das ominöse Studio Nummer 9)? Wir schalten jetzt unseren Anwalt ein… mit freundlichen Grüßen Don Lupo aus Volksdorf

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