Luxus der Stadt Ahrensburg: Das Hobbyhaus von Frau Schlüter

Das 3. Buch Abendblatt schreibt heute: „Verwaltung, Ratssaal, VHS: So plant Ahrensburg“. Womit die Leser wieder einmal hinters Licht geführt werden, denn aus dem Kleingedruckten ist überhaupt nicht zu erkennen, was Ahrensburg tatsächlich plant.

Symbolbild frei nach Abendblatt

Wer oder was ist überhaupt dieses sogenannte „Ahrensburg“? Meiner Meinung nach ist Ahrensburg das Stadtgebiet und die Menschen, die dort wohnen. Dazu kann man auch den Bürgermeister und die Stadtverordneten zählen, denn die wohnen ja ebenfalls im Stadtgebiet von Ahrensburg.

Für Christian Thiesen, der den Beitrag in der Zeitung verfasst hat, ist Ahrensburg allerdings der Hauptausschuss, also 13 Mitglieder aus allen in Ahrensburg vertretenen Parteien plus Bürgermeister ohne Stimmrecht. Und der Hauptausschuss hat getagt und beraten, ist sich aber laut Bericht keineswegs einig bei seinen Planungen, weshalb allein schon deshalb die Überschrift albern ist, die dem Leser eine gemeinsam beschlossene Planung suggeriert.

Bei den Planungen für die Stadt geht es um einen Erweiterungsbau für das Rathaus, um die Volkshochschule, die Stadtbücherei und um einen sogenannten Ratssaal. Darüber sollen dann einzig und allein die Stadtverordneten entscheiden, die Einwohner der Stadt nicht, weil die sich ja schon entschieden haben, indem sie ihre Entscheidung für die Stadtverordneten getroffen haben, die stellvertretend für uns Bürger agieren. Und wenn alle 40 Stadtverordneten beisammen sind, dann genügen 21 von ihnen, um ein gewaltiges Millionenprogramm um das Rathaus herum auf den Weg zu bringen.

Und damit komme ich zu meiner Überschrift und dem Hobbyhaus von Frau Schlüter. Die Dame ist die von der Sparkassen-Kulturstiftung beauftragte Mitarbeiterin Dr. Katharina Schlüter, die in der Galerie am Marstall (siehe Abbildung!) ihrem Hobby nachgeht, nämlich Ausstellungen zu organisieren, die so gut wie gar nicht besucht werden. Weshalb die Galerie auch nur am Mittwoch geöffnet ist von 11.00 bis 17.00 Uhr, also wenn die meisten Menschen einer geregelten Beschäftigung nachgehen. Und am Wochenende um die gleiche Zeit. Was bedeutet: An 4 (vier) von 7 (sieben) Wochentagen ist die Galerie – siehe die Abbildung!  – verrammelt und verriegelt. Welch ein Luxus bei der Nutzung dieses städtischen Gebäudes!

Hobbyhaus von Dr. Katharina Schlüter

Das Gebäude gehört der Stadt Ahrensburg und wird der Sparkasse Holstein überlassen. Das ist in meinen Augen vergleichbar mit dem ehemaligen Luxus-Klo vor dem Rathaus, das die Stadt den Bürgern überlassen hat, obwohl diese das Häuschen so gut wie gar nicht besucht haben.

Ich habe wiederholt den Vorschlag gemacht, dass in dieses Gebäude echte Kultur untergebracht wird, nämlich unsere Stadtbücherei. Und das Gebäude der Stadtbücherei könnte man als Erweiterungsbau zum Rathaus nutzen. Dort die Volkshochschule unterzubringen halte ich für keinen sinnvollen Gedanken, denn alle anderen Schulen der Stadt liegen auch nicht neben dem Rathaus. Und so, wie die Fritz-Reuter-Schule einen Platz bei der Selma-Lagerlöf-Schule bekommen hat, so ließe es sich bestimmt auch ähnlich für die Volkshochschule machen.

Rat: Aal frisch geräuchert!

Ach ja, der Ratsaal. Den würde ich mit Bindestrich schreiben – also: Rats-Aal – weil der Aal ein guter Rat ist, zumal wenn er frisch geräuchert ist. 😉

Ansonsten: Sollte es tatsächlich zu einem Kinopalast mit fünf Vorführsälen am Bahnhof kommen, dann ergibt sich dort bald auch ein Saal für die Stadt. Nur ein wenig Geduld, meine Damen und Herren Stadtverordnete, bevor Sie unsere Steuer-Euro millionenfach in den Sand verbauen!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Oktober 2019

Ein Gedanke zu „Luxus der Stadt Ahrensburg: Das Hobbyhaus von Frau Schlüter

  1. Müller-Lüdenscheidt

    Es ist schon beachtenswert, dass die Politiker immer nur davon reden, wofür sie Geld ausgeben möchten, aber selten, wo sie Geld einsparen wollen. Auch regt mich der Gedanke auf, dass man zwischen städtischem und öffentlichem Geld unterscheidet. Ich darf die Damen & Herren darauf hinweisen, dass beides Gelder von Steuerzahlern ist.
    Noch was: Warum werden ausgerechnet Skater von der Stadt bevorzugt behandelt mit einer eigenen Anlage? Wo kann ich als Minigolfer kostenlos in der City spielen?

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