Kindergarten: Erziehung zu Waldbewohnern

Es gibt Menschen, die leben zwar in unserer Stadt, sind aber offensichtlich nicht „von hier“, weil sie im Walde hausen. So las ich bei ahrensburg24, dass die Erzieher des AWO-Waldkindergartens einen Brief an Bürgermeister Sarach geschickt haben, in dem die Kinder (die Kinder!) den Bürgermeister auffordern, die morsche Moorwanderwegbrücke zu reparieren. Und die Eltern dieser Kinder nehmen das wohl widerspruchslos hin.

Kleinkinder mit Erziehern und Anhänger auf der morschen Moorwegbrück!

Kleinkinder mit Erziehern und Anhänger auf der morschen Moorwegbrücke!

Wenn die Erzieher nicht bloß im Wald herumlaufen würden, sondern zur Abwechslung auch mal in die Versammlungen der Stadtverordneten kämen, dann hätten sie ihr Anliegen auch in der Einwohner-Fragestunde vorbringen können. Und dann hätten sie sich ihren albernen Brief ersparen können. Schlimmer noch: Hier werden Kinder als Werkzeug benutzt, um emotionale Wirkung zu erzielen. Und ahrensburg24 veröffentlicht solchen Unfug auch noch, ohne die Erzieher über ihren Irrweg aufzuklären.

Wer sich für die Vorgänge in unserer Stadt interessiert, der weiß, dass die Teilnehmer beim Lümmellauf ausdrücklich ermahnt wurden, die Moorwanderwegbrücke vorsichtig zu überqueren, nämlich im Schritttempo ohne zu überholen. Weil Gefahr besteht, dass die morsche Brücke einstürzt, wenn dort mehrere Läufer gleichzeitig rüberlaufen. Und: Bei ahrensburg24 weiß man von dieser Gefahr auf der Brücke, klärt die AWO-Erzieherinnen aber nicht auf, sondern veröffentlicht auch noch deren Foto – siehe die Abbildung!

So sehen wir im Bilde, wie drei Erzieher mit allen Waldkindern und auch noch einem Anhänger gleichzeitig die Brücke bevölkern. Ich hoffe, der Bürgermeister hat inzwischen auf den Brief der Erzieherinnen entsprechend pädagogisch geantwortet.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. März 2014

18 Gedanken zu „Kindergarten: Erziehung zu Waldbewohnern

  1. Thomas J. aus A.

    Hallo Herr Dzubilla,
    der Brief der Kinder ist sicherlich eine originelle Idee, um auf das Problem mit dem Moorwanderweg hinzuweisen. Warum Sie die Aktion so negativ sehen, kann ich nicht nachvollziehen. Und so Einsturzgefährdet, wie Sie es darstellen ist der Weg sicher nicht, sonst wäre er vermutlich schon längst gesperrt oder zumindest mit entsprechenden Warnschildern versehen worden.
    Von der Ermahnung gegenüber den Lümmelläufern weiß ich nichts, ich bin da allerdings auch nicht sonderlich informiert. Allerdings vermute ich, das die Ermahnung nur der zusätzlichen Sicherheit diente und auch hier keinen akute Gefahr bestand, denn sonst (siehe oben) hätte man die Leute wohl kaum auf die Brücke gelassen.
    Nebenbei bemerkt ist es bezüglich der Belastung wohl noch ein Unterschied, ob mehrere Läufer gleichzeitig die Brücke mit ihren monotonen Laufschritten belasten, oder ob eine Gruppe Kindergartenkinder dort rüberwatschelt.

      1. Thomas J. aus A.

        Aber auch als nicht-Ahrensburger habe ich Ihren Blogbeitrag zu dem Thema damals gelesen (aber möglicherweise schon wieder in Teilen vergessen). Wie dem auch sei, nach wie vor ergibt sich auch aus der im Artikel beschriebenen “halb-Sperrung” für die Lümmelläufer keine Grund, warum nicht die besagte Kindergartengruppe den Weg benutzen sollte. Auch steht im Artikel, das der Weg (wie ich vermutet habe) regelmäßig vom Bauhof überprüft wird. Und wäre die alltägliche Benutzung tatsächlich eine Gefahr, wäre, wie ich bereits schrieb, sicherlich schon längst abgesperrt worden.

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Die Brücke wird erst gesperrt, wenn die Kinder ins Wasser gefallen sind. Und repariert wird sie, wenn die AWO dem Bürgermeister die benötigten 400.000 Euro (natürlich weit überschätzt!) nachreicht. 😉

          1. "Ahrensbürger"

            Hallo Herr Dzubilla,
            1. In Ahrensburg können die Kinder nicht nur ins Wasser, sondern auch in Brunnen fallen (Herr Bellizzi am 24.02.2014)!
            2. Hat der Betriebsausflug der “geballten Rathaus-Kompetenz in Sachen Brückenbau” von der Brückeneinweihung im Schloßpark evtl. auch zur Moorwanderwegbrücke geführt? Oder bestand dort die Gefahr sich kalte (nasse) Füße holen?

  2. G: Brückenbauer

    Guten Tag, Herr Dzubilla,
    wir hatten ja schon einmal das Vergnügen, über die Schwimmbrücke im Zuge des Moorwanderweges zu berichten. Dieser Weg heißt zwar im Volksmund Moorwanderweg, ist aber mittlerweile als Alfred-Rust-Wanderweg bekannt. Die Mittel für die Beschilderung dieses Wanderweges mit den roten Hinweisschildern sind bereits 2013 bewilligt, aber nicht in Anspruch genommen worden. Und gerade zur 700-Jahr-Feier sollte dieser Weg endlich beschildert werden. Aber unser Bürgermeister ist wie Frau Pepper auch SPD-Mitglied. Alfred Rust hat niemandem etwas getan.
    Wenn alle Schreiber und Redner selbst einmal auf dieser Schwimmbrücke gestanden und sich Gedanken gemacht hätten, wüssten sie, wovon sie schreiben und reden. Die Schwimmbrücke ist noch lange nicht so marode, wie sie aussieht und wie geschildert wird. Aus bestimmten Gründen, die ich für äußerst positiv halte, ist der Moor-Wasserspiegel im ehemaligen Ahrensfelder Teich höher als vor 20 Jahren. Die Erlen im Erlenbruch gedeihen hervorragend. Die Sumpfkalla fühlt sich wohl und breitet sich aus. Ich warte auf die Rückkehr der Sumpfschildkröte. Die Schwimmbrücke liegt abschnittweise schief. Das liegt daran, dass die Schwimmkörper (KG-Rohre) voll Wasser gelaufen sind. Mit Pressluft könnte man das Wasser wieder herausdrücken, die Undichtigkeiten abdichten und die Rohre ausschäumen. Das wird dann mit Sicherheit keine 400.000 Euro Kosten. Je eher das Plankenholz wieder aus dem Wasser kommt, um so geringer sind die Folgekosten. Das ist so wie mit unseren Straßen.
    Aber auch in einem reparierten Zustand würde ich keine kleinen Kinder über diese Brücke laufen lassen. Ich halte das für unverantwortlich. Kinder sind sich der Gefahren nicht bewusst. Moor ist tückisch. Wie schnell kann ein Kind beim Abrutschen unter die Brücke geraten! Und wer will es dann von dort retten? Da bräuchte jedes Kind seine eigene Betreuerin. die es an die Hand nimmt. Kinder sind unberechenbar. Mein Sohn hatte sich unverhofft aus meiner Hand losgerissen, ist gestürzt, ist ins Trudeln gekommen, ist unter dem sicheren Geländer durchgerollt und dahinter den Steilhang hinuntergeglitten. Ich war zum Glück schneller als er und konnte uns ausbremsen, bevor es richtig gefährlich wurde.
    Und dass Kinder in der Presse vorgeführt werden, um Mitgefühl zu ergaunern undpsychologischen Druck zu erzeugen ist ja üblich. Auch in Hamburg. Ich erinnere mich an das Gruppenfoto an der Hochbahn-Brücke Ahrensburger Redder, um die Öffnung der Brücke zu verhindern. Da gab es noch mehr Fotos, deren Hintergrund mir momentan nicht einfällt. Und da waren anlässlich der Kommunalwahl 2003 die vielen Anzeigen in unseren Zeitungen: „Wenn ich schon 18 wäre, würde ich…. die roten Rosen….wählen“. Aber auf meinen Leserbrief hin ist der Kinderschutzbund auch nicht eingeschritten.
    Mit freundlichen Grüßen
    G. Brückenbauer

      1. Sabine Heinrich

        Sehe ich ganz genau so! Dazu noch die Kinder instrumentalisieren – so empfinde ich das jedenfalls – das geht gar nicht!
        Gut gemeint – schlecht gemacht. Schade – da hätte “man” sich etwas Sinnvolleres , auch nachhaltiger Wirkendes, einfallen lassen können.
        Trotzdem hoffe und wünsche ich sehr, dass die Erzieherinnen, die es sicher gut gemeint haben, nun nicht von den Medien und Eltern “in der Luft zerrissen” werden, sich endlosen kraftraubenden Diskussionen und Anfeindungen stellen müssen und dadurch der notwendigen Kraft für die Bewältigung des nicht gerade einfachen Erzieherinnenalltags beraubt werden.
        Es reicht doch vollkommen, wenn ein Lerneffekt erzielt wird.

  3. Andreas Hausmann

    Schade, dass hier einige die Satireschiene verlassen oder sie nicht erkennen, Kinder werden hier nicht instrumentalisiert!
    Dieses vermeintliche “Instrumentalisieren” ist ein unsinniges, nicht haltbares Argument. Meist reden Erwachsenene davon, dass Kinder “instrumentalisiert” werden , wenn sie selber keine besseren Argumente haben und eigentlich lieber selbst auch zustrimmen würden.
    Die Idee, hier auf diese originelle Art auf den schlechten Zustand aufmerksam zu machen, ist sehr gelungen. In den obigen Ausführungen entnehme ich , dass alle vorherigen Autoren die Gefahr für Kinder auf dieser Brücke ausgemacht haben. Warum sollen dann die kinder nicht auch darauf aufmerksam machen?
    Hier hätte auch ein Brief von alten Menschen stehen können, von Müttern mit Kinderwagen, den vielen Radfahrern, den Joggern, den Spziergängern…. Die haben sich alle nicht getraut!
    Die Kinder des Waldkindergartens scheinen die einzigen zu sein, denen der marode Zustand der Brücke auffällt. Warum sollen sie nicht mal ihre Meinung sagen dürfen? Schließlich wollen die Lütten ja nicht nur jetzt mit ihrer Kindergartengruppe über die Brücke, sondern vielleicht auch am Wochenende mit den Eltern, oder in ein paar Jahren als erwachsener Spaziergänger.

    Bitte verstehen sie die Kinder richtig: Die Kinder öffnen uns die Augen. Die Kinder sagen das, was wir Erwachsene uns nicht zu sagen trauen. Die Kinder zeigen den Mut und “schreiben” einen Brief an den Bürgermeister.
    Welcher Anwohner hat sich denn in solchem Maß schon für die Brücke eingesetzt?

    So wie ich die Kinder kenne – und ich kenne sie gut – nehmen die tatsächlich noch als erste das Werkzeug in die Hand und bringen diese Brücke für alle anderen – vielleicht sogar für die Erwachsenen (wenn sie denn artig sind und nicht immer gegenanmaulen) in Ordnung.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den Antwortbrief vom Bürgermeister, der hoffentlich in Kürze auf Ahrensburg24 und im Stormarner Tageblatt erscheint. Mal sehen, ob er die Kinder versteht und Taten folgen läßt.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr Hausmann – die Kinder haben den Brief doch gar nicht geschrieben. Und die Erzieher sind zu bequem, in die Stadtverordneten-Versammlungen zu gehen, um sich a) zu informieren und b) ihre Fragen in der Einwohnerfragestunde zu stellen. Und alle Kinder mit Erzieher und einem Anhänger auf die Brücke zu stellen, ist in meinen Augen nicht nur unnötig, sondern auch gefährlich. Herr Sarach wird antworten: Sorry, aber der Stadt fehlt das Geld – es sei denn, ein Sponsor oder öffentlicher Geldgeber taucht auf.

  4. Andreas Hausmann

    Eine sachliche Ergänzung zur Moorbrücke:
    Warum ist eine so kurze Brücke über den Schlossgraben so wichtig und teuer und die viel häufiger frequentierte Brücke über das Stellmoorer Tunneltal so unwichtig?
    Da hat aber einer die Gelder sehr willkürlich verteilt. Schade!
    Ich habe den Eindruck, dass diese Brücke hier im Moor etwas einzigartiges, sogar schützenswertes ist.
    Wie wäre es mit Denkmalschutz???

  5. Behnemann

    Hallo Herr Hausmann! Die Brücke am Schloss wurde von Stiftungsgeldern und Geldern von Institutionen bezahlt. Die Brücke am Moorwanderweg dürfte sehr viel teurer sein und hat keine Sponsoren in Aussicht. Diese Brücke hat zwar mit Kultur zu tun, aber für Kultur steckt die Stadt das Geld lieber in den Marstall, und zwar ohne zu murren oder zu knurren.

    Die Kinder erkennen die Gefahr auf der Brücke nicht. Für sie ist die marode Brücke sogar eine “Abenteuerbrücke”. Und hinter der Forderung an den Bürgermeister stehen Erwachsene, die diese Waldkindergarten-Kobolde vor ihren Werbekarren (= “Kindchen-Schema”) gespannt haben, um sich emotional in Szene zu setzen. So wie auch Herr Koch (CDU) immer auf “unsere Kinder” verweist, wenn er keine rationalen Argumente hat.

  6. G: Brückenbauer

    Hallo, Herr Hausmann,
    es geht hier nicht um Brücken und deren Denkmalschutz, sondern es geht um ideologischen Missbrauch von Kindern. Es werden Kleinkinder vorgeschickt wie Kindersoldaten, um die Wünsche irgendwelcher Eltern und Erwachsenen zu manifestieren. Diese Kinder wissen schon so einigermaßen, was gut und böse ist. Aber wissen sie auch, was sicher und was gefährlich ist? Wie politisch sind sie? Dürfen sie bald wählen?
    Diese Art der Unterdrucksetzung von Verwaltung und Politik durch Kleinkinder ist nicht originell, die ist billig. Jeder in der Verwaltung und in der Politik weiß, dass die Brücke nicht im besten Zustand ist. Aber marode ist ist sie auch nicht. Wahrscheinlich gehören Sie auch zu denen, die noch nie auf dieser Schwimmbrücke standen, aber ihre Meinung kundtun.
    Diese Schwimmbrücke ist auch für Kinder gefährlich, wenn sie wieder richtig schwimmen würde. Für Kinder wäre sie erst dann sicher, wenn auf der Innenseite feinmaschiger Zaundraht bis in Geländerhöhe und bis auf die Bohlen angenagelt werden würde. Und jedes Kind bräuchte einen erwachsenen Begleiter. Und auch die Wegestrecken vor und nach der Schwimmbrücke müssten weiträumig gesichert werden. Was ist, wenn ein Kind zurückbleibt und einem Schmetterling ins Moor folgt?
    Diese kleinen Kinder sollen Gefahren erkennen und Erwachsene darauf aufmerksam machen können?
    Hier sollten Briefe stehen von Joggern, Radfahrern, Müttern mit Kinerwagen im Moor, alten Menschen usw.., wenn letztere nicht gerade dement sind. Warum schreiben die dann nicht? Warum schicken sie kleine Kinder vor?
    Kinder im Vorschulalter erkennen also schon den Zustand dieser Schwimmbrücke? Am liebsten würden die doch mit ihren Stiefelchen im Wasser umherplatschen und hoffentlich nicht in das dortige Gewässer fallen. Sicherlich wissen Sie genau, wo das Foto aufgenommen wurde. Dort ist das Wasser ca. 1.50 Meter tief und dann beginnt weicher Sumpf. Von dort ist in fünf Meter Entfernung eins der in S.-H. seltenen Sumpfkalla-Felder sichtbar. Dort sieht man auch Messbrunnen.
    Sicher verstehen wir dummen Erwachsenen den Sachverhalt nicht richtig: Die kleinen Kinder öffnen uns die Augen. Die kleinen Kinder können schon sagen, was wir alten Erwachsenen uns nicht trauen. Die kleinen Kinder zeigen im Vorschulalter Mut und schreiben gemeinsam (ohne jegliche Hilfe) an den Bürgermeister (wer hat ihnen die Anschrift gesagt?).
    Diese Kinder (Jungs und Mädchen) wollen also mit Werzeug, bestelltem Holz und bestellten Beschlägen und offenbar ohne jegliche Aufsicht für die Erwachsenen diese Brücke reparieren. Wie Sie sagen, kennen Sie Kinder gut. Sicherlich haben Sie mehrere Jungs in diesem Alter, die sie in den Sumpf schicken wollen.
    Der Bürgermeister versteht sicherlich, dass er durch diesen Artikel wieder einmal vorgeführt werden soll. Aber er wird höflich sein und, wenn überhaupt, eine sehr diplomatische Antwort geben: Kinder gehören in die KiTa und auf sichere Ausflüge und nicht in das Sumpfmoor. Kinder gehören in die Schule und nicht auf Demonstrationen der Erwachsenen.
    Mit freundlichen Grüßen
    G. Brückenbauer

  7. Thomas J. aus A.

    Hallo Brückenbauer,

    das klingt alles schon reichlich absurd. Sie reden vom “ideologischen Missbrauch von Kindern” und der Unterdrucksetzung der Verwaltung durch diese. Lächerlich, ich kann beides nicht erkennen. Das klingt schon schwer nach Verschwörungstheorie. Eine Verwaltung, die sich von kritischen Nachfragen Erwachsener in Bürgerversammlungen und Fragestunden nicht sonderlich beeindrucken läßt, wird sich wohl kaum von dem Brief einer Kindergartengruppe unter Druck setzen lassen, und, wenn ihre Mitglieder bei klarem Verstand sind diesen Brief auch nicht als einen solchen Versuch auffassen. Ebenso kann ich die imense Gefahr für kleine Kinder, die von dem Moorwanderweg angeblich ausgehen soll nicht erkennen. Diverse Kindergruppen oberhalb eines bestimmten Alters machen seit Eröffnung des Moorwanderwegs Ausflüge über diesen, und mir ist nicht ein einziger Fall bekannt, in dem es zu derartigen Unfällen gekommen sein soll.

  8. Ferdinand W.

    Lieber Herr Dzuboilla,
    Liebe Leser von Szene-Ahrensburg,
    Schade, dass die feine Ironie in Herrn Hausmanns Beitrag nicht erkannt wurde. Ein bisschen merkwürdig ist es schon, dass dieser Brief der einzige öffentliche Protest gegen die Vernachlässigung der Moorwanderbrücke ist, von den Kommentaren in diesem Blog einmal abgesehen. Wo bleibt der Protest der Ahrensburger Bürger , die selbstverständlich diese Brücke und das NSG Ahrensburger Tunneltal für ihre Erholung , für ihre Spaziergänge und für ihre läuferischen und radlerischen Ambitionen nutzen?
    Beste Grüße
    Ferdinand W.

  9. G. Brückenbauer

    Hallo, Herr W.,
    Herr Hausmann bedauert in seinem ersten Kommentar, dass die “Satiereschiene” des Ursprungs-Blogs “verlassen” worden wäre. Das ist keine Satire. Das ist ernst. Wer seine Kinder mit Bild und Schrift für seine eigenen Interessen vorschiebt, ist feige und versucht, mit Gefühlen Druck auszuüben.
    Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Die Eltern wussten, dass ihre Kinder in der Kiesgrube spielen. Es kümmerte sie nicht. Dort lagen Berge von ungesicherten Findlingen. Dort lagen kleine, runde Flag-Bunker mit geöffneten Betontüren. Dort standen Förderbänder als Spielzeug herum. Dort waren Steilhänge, in die Kinder Höhlungen gruben – bis dann eine einstürzende Höhlung einen Jungen unter sich tödlich begrub. Eine der schnellsten Rodelbahnen von diesem Kiesberg führte in eine Schonung – bis ein Junge in voller Fahrt tödlich gegen einen Baum fuhr. Und trotz Aufsicht im Freibad Buchenkamp ertrank dort ein Zwilling aus unserer Nachbarschaft. Ich selbst hatte dort als Nichtschwimmer keinen Grund mehr unter den Füßen. Weil die Köpfe der Erwachsenen aus dem Wasser schauten, dachte ich, dass die spazieren gehen – also dort stehen können. Und wie ist es mit den verlockenden Eisflächen im Winter? Ich war mir der Gefahr nicht bewusst und bin eingebrochen. Und wenn KiTa-Gruppen durch unsere verkehrsreiche Innenstadt wuseln, habe ich auch so meine Bedenken.
    Verharmlosen Sie bitte nicht.
    Die Politik in Ahrensburg weiß um die erforderliche Sanierung der Schwimmbrücke. Die Baumaßnahme wurde aus haushaltsplanerischen Gründen aus 2014 verschoben und über zwei Jahre aufgeteilt. Böse Mitmenschen wollten diesen absoluten Höhepunkt des “archäologisch-naturkundlichen Wanderpfades” schon aufheben – wohl weil dieser Pfad nun “Alfred-Rust-Wanderweg” heißt. Die ursprüngliche Schwimmbrücke wurde in den 50er Jahren durch eine internationale Jugendgruppe errichtet.
    Mit freundlichen Grüßen
    G. Brückenbauer

  10. Ferdinand W.

    Herr” Brückenbauer” , leider sind Sie nicht auf den Kern meies Kommentars eingegangen. Es geht um das mangelnde öffentliche Engagement von Bürgern und von Parteien bei diesem Thema.
    Ferdinand W.

  11. Observator

    Ferdinand, das ist eine gute Frage. Ich ergänze: Warum engagieren sich die Eltern der “Kobolde” nicht, sondern schicken ihre Kinder vor – und bringen sie in Gefahr auf der morschen Brücke?! Warum lesen viele Bürger keine Zeitungen, um sich darüber zu informieren, was in Ahrensburg vor sich geht? Warum kommen kaum noch Bürger nicht in die Einwohner- und Stadtverordneten-Versammlungen, von den Ausschüssen gar nicht zu reden? Warum bestürmen sie nicht die Politiker der Parteien? Warum sind sie so naiv, einen Brief – ausgerechnet – an den Bürgermeister zu schreiben? Warum schreiben sie nicht an die Kulturstiftung der Sparkasse und fragen, warum die Brücke im Schlosspark wichtiger ist als die Brücke im Tunneltal? Warum? Warum? Warum?

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