Mit Zahlen lässt sich trefflich mogeln

2013-03-27 15.27.57Frage: Kennt jemand von Ihnen den Unterschied zwischen rund 41 Millionen und rund 26 Millionen? Nach meinen Berechnungen als mathematischer Laie ergibt das rund 15 Millionen – sicher bin ich mir da aber nicht, denn ich wohne in Ahrensburg, der Schuldenstadt im Kreise Stormarn.

Der Grund meiner Frage: Seit Monaten taucht in den Medien die Zahl 41.000.000 auf, mit der Ahrensburg in Euro verschuldet sein soll. Eine Zahl, die auch von einigen unserer Politikern in den Mund genommen wird – zum Beispiel Thomas Bellizzi (FDP). Heute indes lese ich wieder in der Stormarn-Beilage von Hamburger Abendblatt, dass Christian Conring (CDU), Vorsitzender vom Finanzausschuss, “beruhigt” und wenige Tage vor der Bundestagswahl erklärt: “Wir haben gut gewirtschaftet und Schulden abgebaut.” Und Stadt-Kämmerer Kienel bestätigt, dass die Schulden der Stadt  bis zum Ende des Jahres um eine Million auf 26 Millionen sinken werden.

Ja, was denn nun…? Gestern noch 41 Millionen, heute 27 Millionen und morgen 26 Millionen? Da frage ich mich ernsthaft: Wozu hat man als Bürger eigentlich eine regionale Tageszeitung abonniert, wenn die Redaktion nicht berichtet, was wirklich der Schuldenfall ist in Ahrensburg – 41 Millionen oder 26 Millionen bis Ende 2013…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. September 2013

2 Gedanken zu „Mit Zahlen lässt sich trefflich mogeln

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    Sie stellen schon interessante Fragen. Schon seit vielen Jahren kämpft die Verwaltung mit der Umstellung von der kameralistischen Haushaltsführung (altes System der öffentlichen Finanzbuchhaltung) zur doppelten Haushaltsführung (Bilanzbuchhaltung, in Ahrensburg anglizistisch Doppik genannt, damit das niemand versteht. Das versteht unsere Finanzverwaltung auch nicht und ich erst recht nicht.).
    In meinem Unverstand meine ich, dass wir nach der Kameralistik 41 Millionen Euro Schulden haben. Wenn die letzten Jahre nach der doppelten Haushaltsführung endlich aufgearbeitet sind, könnten das weit weniger Bilanz-Schulden sein. Bei den 26 Millionen dürfte es sich um reine Kredite handeln, die laufend abgelöst werden. So haben wir nun weniger unmittelbare Schulden.
    Es wäre hervorragend, wenn die Verwaltung, der Finanzausschuss oder gar unsere örtlichen Regionalzeitungen die Bürger explizit über die verschiedenen Blickwinkel unserer Finanzlage aufklären würden. Ansonsten sind solche Nachrichten wie Stroh ins Feuer.
    Eine Grundsteuer-, Hundesteuer-, Feuerzeug- und Salzsteuererhöhung sowie die Einführung der städtischen Vergnügungs- und Reitpferdesteuer wäre sonst für den Bürger schwer nachvollziehbar.
    Ich schätze einmal, dass Sie und Ihre Famile mit 3.600 Euro allein in Ahrensburg verschuldet sind.
    Mit fiskalen Grüßen
    Wolfgang König

  2. Martens

    Auffällig ist, dass hier kein Mitglied aus dem Finanzausschuss kommentiert. Haben die Damen und Herren möglicherweise etwas zu verbergen……..?

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