Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Ein Schild in Schilda
Ich wollte heute nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr nur kurz an den Geldautomaten meiner Bank und noch ein paar Briefe in den Kasten werfen. Was in Ahrensburg nicht so ganz einfach ist, denn man benötigt, wenn man Auto statt Fahrrad nimmt, einen Parkplatz. Und weil ich es heute eilig hatte, wählte ich das Auto. Was ein Fehler war.
Ich fuhr um den großen Pudding, um einen Parkplatz zu finden. Weder auf dem Rathausplatz noch drumherum ist mir dieses Kunststück gelungen. Und ich habe demjenigen im Rathaus, der für diese Parkplatzmisere in der Innenstadt von Ahrensburg verantwortlich ist, alle Ameisen der Stadt in seine Unterhose gewünscht.
Schließlich bin ich zum Parkhaus an der ehemaligen Meierei gefahren. Und dort sah ich einen alten Bekannten, der an der Außenwand des Parkhauses hängt und Reklame für sich macht. „Parteiloser Bürgermeister für Ahrensburg“ möchte er werden. Und da ich vermute, dass der grünstichige Typ auf dem Plakat seine Wahlwerbung nicht bezahlt, frage ich mich: Warum lässt der Garagen-Betreiber diese Horror-Reklame nicht entfernen? Soll es vielleicht so etwas sein wie ein ständiges Mahnmal für alle Bürger nach dem Motto: Schaut her, was Euch blüht, wenn die Zahl der Schildbürger in Ahrensburg weiterhin zunimmt!...?
Leserkommentar:
19.März 2010
Lieber Harald,
für einen Moment erhellten sich meine trüben Augen, und ein Gefühl von Erlösung bzw. Erleichterung kam in mir hoch, als ich in Ihrem Beitrag „Ein Schild für Schilda“ die Zeile las:
„...sah ich einen alten Bekannten, der an der Außenwand des Parkhauses hängt...“
Bei dem letzten Wort schlug mein Herz deutlich höher und ich merkte, dass mir das Wort „geil“ unbewusst über die trockenen Lippen kam. Ein heftiger Adrenalinschub folgte und ich schrie „Freibier für alle!“ obwohl ich allein zuhause war.
Ja, .....aber dann war´s doch nur das Plakat des allgegenwärtigen Herrn S. das da hing statt seiner selbst. Was meinen Sie, lieber Harald? Wie kann man nur so Böses denken? Bin ich am Ende gar besessen? Ich persönlich glaube, dass das so etwas wie ein „Freud´scher Gedanke“ gewesen sein muss, der mir beim Lesen dieses Satzes urplötzlich in den Sinn kam. Und zu meiner großen Schande muss ich an dieser Stelle eingestehen, dass dieser „Freud´sche Gedanke“ mir in diesem einen Moment wahnsinnig gut tat.
Ihr Ahrens Börger
PS: Neulich hätte ich mir beinahe das Buch „Voodoo für Anfänger“ gekauft – ich glaube ich brauche Hilfe.
HDZ antwortet: Ihre Mail, lieber Ahrens Börger, kann ich hier aber nur als satirischen Kommentar auf meinen ernsthaften Beitrag betrachten. Natürlich habe ich mit „hängt“ das Plakat gemeint, denn Plakate hängen genauso wie Bilder. Menschen zum Glück nicht.
Donnerstag, 18. März 2010