Arbeiten jetzt Analphabeten bei der Post…?

Am Montag fand ich eine Geburtstagskarte in meinem Briefkasten, obwohl ich garnicht Geburtstag hatte. Und ich sah: Weder der Name, der auf der Karte stand, noch die Straße stimmten. Lediglich die Hausnummer war korrekt. Und weil auf der Geburtstagskarte viele Gratulanten unterschrieben hatten, setzte ich meine Glückwünsche ebenfalls dazu und steckte die Karte in den Postkasten in meiner Straße.

$_12 KopieGestern bekam ich eine TV-Zeitschrift per Post, die ich nicht bestellt hatte. Auf dem Adressen-Aufkleber der gleiche Name wie bei der Geburtstagskarte. Und natürlich: Außer der Hausnummer stimmte nichts überein mit mit meiner Adresse, wo der Zusteller die Zeitschrift in den Briefkasten gesteckt hatte.

Das macht mich misstrauisch. Kann man mit der Deutschen Post noch ohne Bedenken vertrauliche Briefe bzw. Unterlagen verschicken? Was ist, wenn meine EC-Karte bei einem anderen Empfänger landet, der nicht so freundlich ist, sie wieder in den Postkasten zu werfen, sondern damit Unfug treibt? Oder wenn Einwurf-Einschreiben in einem falschen Briefkasten landen…?

Ich habe wohl einen neuen Zusteller bzw. eine Vertretung meines alten Zustellers, bei dem das nie passieren würde, da er lesen und schreiben kann, und zwar nicht nur Zahlen von Hausnummern. Und nun muss ich seine Arbeit korrigieren und die TV-Zeitschrift wieder in den Postkasten werfen. Gut, dass das TV-Programm dort erst am 28. 11. 2015 beginnt…!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. November 2015

5 Gedanken zu „Arbeiten jetzt Analphabeten bei der Post…?

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    könnte es sein, dass Sie nach einer ausgiebigen Feierei im falschen Haus gelandet sind? Gehen Sie einmal zur Straßenecke und schauen Sie auf das Straßenschild.
    Mit beratenden Grüßen
    Wolfgang König

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Nennen Sie mir einen nachvollziehbaren Grund, warum man „garnicht“ getrennt schreiben muss! In seinem „Vergnügliches Handbuch der deutschen Sprache“ schreibt Hans Reimann: „Auf Befehl des Duden wird garnicht in zwei Wörtern geschrieben. Garnicht nötig. Ich schreibe, seit ich denken kann: gar nicht. Und fühle mich wohl dabei.“
      Genauso geht es mir auch. Und über meinen Mentor Hans Reimann hat Thomas Mann einmal gesagt: „Die Deutschen haben nie einen so lustigen (und heimlich strengen) Deutschlehrer gehabt.“ Ich schätze Hans Reimann als Deutschlehrer höher ein als Konrad Duden.

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