Ahrensburg: Auswärtige Investoren sind zunehmend dabei, unsere schönen und ruhigen Wohnstraßen zu zerstören

In Ahrensburg gibt es das ständige Bestreben, den bestehenden Wohnraum zu verdichten. Was meint: Da es kaum noch freie, bebaubare Grundstücke gibt, werden “Hinterhöfe” bebaut. Einerseits. Und andererseits werden Einfamilienhäuser abgerissen, um an diesem Platz größere Bauwerke zu errichten.

Bauvorhaben in der Friedrich-Hebbel-Straße

Als ich mein Haus gebaut habe, da gab es strenge Richtlinien aus dem Rathaus. Wie weit mein Gebäude von der Straße entfernt sein muss, wie hoch ich bauen darf und welche Form das Dach meines Hauses haben kann. Kurz gesagt: Die Bauweise richtet sich nach dem Gesamtbild der Straße, um die Harmonie nicht zu stören.

Heute ist das anders. Wie das Beispiel Lilienweg beweist, über das ich hier und hier und hier geschrieben habe, kann heute ein auswärtiger Investor nach Ahrensburg kommen, in einer ruhigen Wohnstraße einen größeren Gebäudekomplex errichten, abkassieren und dann wieder verschwinden.

Die Baufirma Roscom, die in der Lilienstraße einen Großbau errichtet ist, ist nun vermutlich dabei, das gleiche Vorhaben auch in der Friedrich-Hebbel-Straße umzusetzen. Die Bewohner sind beunruhigt und schlafen seitdem schlecht. Und Hauseigentümer in anderen Wohnstraße sollten wissen: Morgen kann das auch direkt neben Ihrem eigenen Häuschen passieren. Denn jeder, der sein altes Haus auf entsprechend großem Grundstück verkaufen will, kann dazu beitragen, dass ein Investor kommt, kauft und dort einen großen Wohnklotz errichtet, wenn er dort frei bauen darf.

Wenn Sie mich fragen: Hier sind nicht nur die Bewohner der Friedrich-Hebbel-Straße aufgefordert, dagegen zu protestieren, sondern die Bewohner aller anderen Straße sollten das genauso tun. Die Berufung der Stadt auf gültige Bauordnung ist so lange gültig, wie diese Bauordnung gültig ist. Und jede Bauordnung kann für die Zukunft verändert werden – denke ich jedenfalls.

Und was die derzeitige Meinung von Verwaltung und Politik betrifft, so beende ich diesen Blog-Eintag mit einem Wort von Friedrich Hebbel und also lautend: “Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben.”

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Mai 2017

Ein Gedanke zu „Ahrensburg: Auswärtige Investoren sind zunehmend dabei, unsere schönen und ruhigen Wohnstraßen zu zerstören

  1. H.J. Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    Sie meinen mit “Bauordnung” die “städtebauliche Ordnung” ab § 1 BauGesetzBuch, bzw. dort etwa Ordnung gemäß § 34 BauGB.
    Im Übrigen kommt es drauf an, wer als Person Ordnung in Unordnung verändern will. Beispielsweise darf SPD-Bürgermeister M. Sarach diese Art Ordnung nicht verändern, da er Bundesrecht verändern müsste. Leider verändert er diese Art Ordnung trotzdem. Beispielsweise in der Manhagener Allee, auf dem früheren Klinikgelände. Lese dazu das Abendblatt vom 27.05.2017 Seite 21. Merkmal: Die Zeitung lenkt durch Unterschlagung von der rechtswidrig veränderten Ordnung ab (= bewusste Fake News oder Unvermögen des Redakteurs / Unordnung = hier doppeltes Bauvolumen als nach § 34 BauGB zulässig), um das Interesse der Leser auf die tolle Fassade zu lenken – geschmückt mit lieblichen Elementen von sogenanntem “Brutalismus”.
    Die Tochter der Sparkasse Holstein (SIG) hat auf dem Weg der willkürlichen Veränderung von Ordnung – vom Bürgermeister (offiziell und kostenfrei “besondere Vorteile” erhalten. Frage: Bekommt der öffentliche Haushalt im Gegenzug Teile der erhöhten Gewinnausschüttung von der Sparkasse ?
    HJL

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)