Von Großhansdorf bis nach Brasilien – und von New York, London, Paris, Tokyo nach Ahrensburg

Gestern war Brasilien angesagt: Im Fernsehen spielten die Brasilianer gegen die Chilenen, und in Kiekut bei Schmalenbeck in Großhansdorf spielte Samba do Fogo mit Tänzerinnen aus Brasilien. Und weil auch das Wetter mitspielte, war die Veranstaltung in Kiekut schöner als die in Brasilien, wo allein das Elfmeterschießen bei den Zuschauern für ein Prickeln gesorgt hat.

IMG_9729Vom “Sommerzauber” berichte ich Ihnen deshalb, weil es in diesem Jahr ein Ahrensburger Thema gewesen ist. Nein, nicht nur, weil das Eis von Noris aus Ahrensburg kam wie auch der Zauberer Georg, sondern weil ich auf dem “Sommerzauber” in Großhansdorf eine tolle Werbung für die Einkaufsstadt Ahrensburg entdeckt habe, nämlich eine Einkaufstasche mit dem Aufdruck: “New York London Paris Tokyo Ahrensburg” – siehe die Abbildung unten!

Ich vermute, diese Einkaufstasche ist eine Idee vom Stadtforum und wurde in allen Mitglieder-Läden an gute Kunden verschenkt. Und auf der Rückseite stehen wahrscheinlich die Namen all dieser Mitglieder.

Ne York AhrensburgAuf diese Weise passiert eine tolle Werbung für Ahrensburg. Zum Beispiel wenn eine Ahrensburgerin mit dieser Tasche zum Sommerzauber nach Großhansdorf geht. Oder ins Einkaufszentrum Alstertal. Das lenkt die Blicke der Frauen auf die Tasche und damit aufs Shopping in  Ahrensburg.

Sie werden zugeben müssen: Eine tolle Idee, mit der tausendfach für die Einkaufsstadt Ahensburg geworben wird. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Stadtforum mal eine bessere Idee für den Einkauf in Ahrensburg gehabt hat als eben diese originelle Einkaufstasche.

Das Dumme daran ist nur: Die Idee stammt überhaupt nicht vom Stadtforum. Und die Einkaufstasche gibt es auch gar nicht in Ahrensburg. Denn das Stadtforum macht gar keine Werbung für die Einkaufsstadt Ahrensburg – jedenfalls habe ich eine solche noch nicht wahrgenommen. Aber im nächsten Monat holt das Stadtforum wieder eine Verkaufsveranstaltung von auswärtigen Weinhändlern nach Ahrensburg mit beschränktem Angebot, das als “Ahrensburger Weinfest” deklariert wird und was viele Kunden herbeilockt – allerdings weniger in die Läden von Ahrensburg. Und die Event-Agentur, die das veranstaltet, weist darauf hin, dass dieses Ahrensburger Weinfest bereits vom 3. bis 6. Juli 2014 stattfindet – allerdings in Pinneberg und als “Pinneberger Weinfest”. Und dort wird sogar eine Weinkönigin gewählt.

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Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Juni 2014

9 Gedanken zu „Von Großhansdorf bis nach Brasilien – und von New York, London, Paris, Tokyo nach Ahrensburg

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    seien Sie ehrlich! Sie haben diesen Tragebeutel doch selber bedruckt! Auf der Rückseite steht wahrscheinlich “jeanspassage” oder so. Auf dem Bild sind die Rücken Ihrer Frau und Ihrer Tochter zu sehen oder etwa nicht?
    Sonst hätten Sie für dieses Foto um Erlaubnis fragen müssen. Und dann hätten Frau und Kind in Ihre Kamera gelächelt und Sie verraten. Sie sind und bleiben ein Spaßvogel.
    Und nun weiß ich auch, warum Sie auf dem Sommerzauber waren. Sie wollten sich verzaubern lassen – von den schwarzen Hexen und den dunklen Feen.
    Ich war hin und her gerissen. Wegen Brasilien/Chile wurde ich vorzeitig weggerissen.
    Steilvorlage……….”Toooooor!!!!” Meine Tröte von einem Bauernmarkt im Abessinischen Hochland (das Land Kusch) ist kilometerweit zu hören.
    Aber trotzdem mit zufriedenen Grüßen aus Großhansdorf/Schmalenbeck.
    Wolfgang König

    PS.: Kleine Heimatkunde: Schmalenbeck ist nach meinem Wissen der einzige Ort neben Lübeck mit dem Ursprung “Beeke”, der sich mit “ck” schreibt. Selbst unsere einstige Kreis-Hauptstadt schreibt sich seit den 50er Jahren nur mit “k”. Selbst die Ursprungsflüsse schreiben sich nur mit “k”.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Korrekt ist, dass Schmalenbeck nach dem Flüsschen Smale Beeke (= schmaler Bach) benannt worden ist, die aus dem Teich Groten Diek gespeist wird, wo es eine unterirdische Quelle gibt.

  2. Hermann Jochen Lange

    Meine Herren,
    bitte mehr Lehrreiches: Wissen Sie, welchen Verlauf die “Smale Beeke” nach Verlassen des “Groten Dieks” nimmt: Also etwa über die Teichkette “Ihlendiek” ? und dann über den Teich Manhagen ? und schließlich in den Schlossteich usw. ?
    HJL.Amm

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Herr Lange! Da habe ich wohl gestern einen Fehler gemacht, denn ich erklärte Herrn König, dass es die Ahrensburger vielleicht nicht interessieren würde, wohin die Flüsse in Schmalenbeck fließen. Da Sie mir nun aber ausdrücklich das Gegenteil beweisen will ich Ihnen den sachdienlichen Kommentar von Wolfgang König nicht vorenthalten. Bitte:

      Hallo,Herr Dzubilla,
      es ist unbestritten. Die Smale Beeke rinnt vorbei am Friedhof, wahrscheinlich durch ein eiszeitliches Toteisloch und hat zwei kleine Tümpel in Senken gebildet. Dann füllt sie einen Teil eines längst vergessenen Wasserparks des ersten Eigners vom Park Manhagen, befindet sich aber nun im Forst Trittau. Vorbei an frühmittelalterlichen Stauwerken wurde sie dann über den Eilshorst zum späteren künstlichen Hopfenbach gelenkt. Trotzdem versickert sie nach rechts und links. Sie bewässerte wahrscheinlich mit all ihren Zuflüssen das Hopfenanbaugebiet der Mönche. Daher stammt auch der Name des Ahrensburger Stadtteiles Hopfenbach unterhalb der Klostervogtei. Nach wenigen 100 Metern floss sie mit dem Gölmbach in die Ahrensburger Mühlenaue (heute nur Aue) zusammen. Heute fließt sie in den künstlichen Hopfenbach und dann erst in den Gölmbach. Allerdings ist die Smale Beeke, die Schmalenbeck, heute sehr trockengefallen, wie andere Bäche in der Umgebung auch. Nur in der regenreichen Jahreszeit verliert sie einige Tropfen in den Hopfenbach. Trotz des gravierenden Abbaus Vierbergens mit seinen einst 12 Bergen ist dieses Gebiet noch recht aktiv. Das Quellwasser fließt aber nicht wie einst in die Schmalenbeck, sondern über den künstlichen oberen und unteren Manhagener Teich (Mönche?) und über den künstlichen Teich am Krankenhaus über zwei Staustufen nun direkt in den Hopfenbach.
      Ich bin mit Schmalenbeck, Kiekut und Großhansdorf verflochten wie mit Ahrensburg und dem Hagen. Meine bessere Hälfte wohnt in Großhansdorf. Und so interessieren mich auch für Großhansdorfer Familiengeschichten. Über diese Hälfte, die ich schon seit 40 Jahren und drei Monate bestritten kenne, aber unbestritten seit dem 29.01.1976 ca. 20:00 sowie den Filmvorführer mit dem Wuschelkopf kenne,
      kenne ich auch die Ahrensburger Szene der 80er Jahre mit Gewerbetreibenden und das Umfeld. Da wir keine Geheimnisse haben, weiß ich von denen und jenen. Man kennt sich wie ich die Umgebung und Historie kenne.
      Mit historischen Grüßen
      Wolfgang König

  3. Hermann Jochen Lange

    Hallo Herr König,
    Sie schreiben von zwei kleinen Tümpeln in Senken…
    Meinen Sie damit die nach meiner Wahrnehmung etwa 5-6 wie Perlen auf einer Kette liegenden Teiche entlang der Straße Ihlendieksweg – bis rüber zum Friedhof ?
    Weil diese Teiche teilweise einen ständigen Wasserspiegel zeigen, müssten sie über Staurechte / Staupflichten aufgestaut sein. Ist das so ?
    HJL.Amm

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo, Herr Lange!

      Da erinnere ich mich an meine Kindheit. Als Schüler habe ich mir mein Taschengeld verdient mit Gartenarbeiten im Garten des Schriftstellers Hans Reimann, der im Ihlendieskweg 20a gewohnt hat. Dort gab es auf dem Grundstück einen Mönch, obwohl dort kein Kloster war *lachen*. Der Mönch war in einem Teich. Und dieser Teich wurde gespeist aus dem Groten Diek. Und der Mönch hat dafür gesorgt dass das Wasser weiterfließen konnte in Richtung Managen. Später bin ich dann dem Wasser gefolgt und nach Ahrensburg gezogen.

      Hilft Ihnen das schon etwas weiter, lieber Herr Lange…?

      Mit heimatlichen Grüßen
      Harald Dzubilla

  4. Hermann Jochen Lange

    Hallo Herr Dzublla, als so zusagen vor dem Wasser Flüchtenden,
    bekanntlich beschäftigt sich eines meiner Interessen mit Einwirkungen von, bzw. des Menschen auf menschliche und natürliche Strukturen, die zu Neuen Strukturen führen – die leider zu häufig nicht erwünscht oder sogar asozial bis kriminell sind (die gesellschaftliche “Emergenz”).
    Die in Ihrem Blog angeschnittenen, natürlichen Wasserläufe in Schmalenbeck wurden von Menschen “geregelt”, “verrohrt”, zur “Landgewinnung” teilzugeschüttet bis trockengelegt usw.
    Man stößt drauf, wenn spätere Generationen Bauarbeiten durchführen – oder in Dzubillas Blog schreiben.
    In Ahrensburg gibt es z.B. östlich der Großen Straße interessante historische Gewässer. So steht gleich östlich des Rondeels heute eine Tiefgarage quasi in einem Teich. Man kann dort anhand von Veränderungen der Gebäude und dem Verlauf, bzw. den Veränderungen von Grundstücksgrenzen zusehen, wie diese früheren Strukturen vergleichsweise schnell verschwinden und nur dann wieder auftauchen, wenn Bauarbeiten durchgeführt werden.
    Eines meiner schönsten Sammlerstücke dokumentiert die Veränderungen der Teiche in der Großen Straße – bis schließlich die Vertreter der Bürger (die sog. Stadtverordneten) etwas völlig Unerwartetes ernsthaft diskutiert haben: Sie hatten zunächst beschlossen, anstatt der ehemaligen (künstlich angelegten) Teiche trockene Vertiefungen anzulegen. Dann folgten wassergefüllte Brunnen – aber nur zwei auf der östlichen Seite ( ? ). Dann wurde ernsthaft darüber diskutiert, einen der beiden Brunnen wieder abzubauen und – auf der westlichen Seite wieder aufzubauen. Einziger Sinn: Dann sei die Symmetrie wieder hergestellt, der in der Großen Straße seit Anbeginn an gefolgt wurde (etwa ab 1760).
    Frage: Warum stehen im Sommer 2014 immer noch die beiden Brunnen auf der Ostseite ?
    Antwort: Weil die vielen hunderttausend Euro für das über-die-Straße-Tragen selbst den abgebrühtesten Stadtverordneten zu viel war. Man erinnert sich dabei an die Schildbürger, die Sonne ins Rathaus tragen wollten ….
    Auf der westlichen Seite wurden dann auch die oben erwähnten Vertiefungen plattgemacht.
    Somit sind auch diese Ansätze für historisch begründete Identifikation der Bürger beseitigt.
    Ist das nun gut oder nicht gut ?

    HJL.Amm

  5. Wolfgang König

    Hallo, Herr Lange,
    da ich viele alte Karten habe und den Verlauf der Schmalenbeck erwandert habe, weiß ich einiges über diesen Bach zu berichten. Meine Karte von ca. 1890 sagt mir, dass es damals um den Groten Dieck noch weitere kleine Teiche gab und er eine andere Form hatte. Die Schmalenbeck floss dann nach Norden ab. An der Ecke Ihlendiek/Rauhe Berge gab es noch drei kleine Höfe. Damals gab es noch keine Perlenschnur an Teichen. Der einzige Teich war der bereits gestaute Ihlen-Diek. Dahinter verlor sich der Bach in Sumpfland und wurde im Bereich der Dämme zur Wasserhaltung und im Bereich Hansdorfer Landstraße und an der Eilshorst kanalisiert, um sich wieder im Sumpf zu verlieren. Südlich der Hansdorfer Landstraße befindet sich ein kleiner Teich in Straßennähe, der leidlich von der Schmalenbeck gefüllt wird. Dort sehen Sie auch unmittelbar südlich der Straße alte Straßenbögen, die den Straßenverlauf vor der Begradigung dokumentieren.
    Auf meiner Karte von ca. 1890 gibt es im Park Manhagen noch keinen einzigen Teich sondern nur Sumpf. Auf dem Gelände des heutigen Institutes für Forstgenetik (Die senden übrigens ausgewählte Pflanzensamen nach Spitzbergen, um sie dort für tausende von Jahren einzulagern.) befinden sich noch immer die 12 Berge (71 Meter N.N.). Auf dem Gelände des Krankenhauses (Wulfriede) war überwiegend Sumpf. Nahe der Straße an der Eilshorst bestand damals ein nun verlandeter Teich, der von der Schmalenbeck gespeist wurde. Dahinter in Richtung Hopfenbach verlor er sich wieder im Sumpf in Richting Hopfenbach. Erst vor einigen Jahrzehnten hat man ihm ein schmales Bachbett gegraben.
    Die Teiche am Ihlendieksweg sind wahrscheinlich erst in den 30er Jahren als Gartenteiche entstanden, indem die neuen Eigentümer den Bach aufstauten. Eine gute Karte zeigt dort vier Teiche. Zwei Teiche sind so groß, dass man sie von der Straße aus sehen kann, zwei Teiche sind möglicherweise durch Bepflanzung verdeckt und weitere Teich sind möglicherweise so kein, dass sie quasi unsichtbar sind und in Karten nicht eingetragen werden können.
    Ob die Teiche mit Wasserrechtlicher Genehmigung gestaltet wurden (falls es diese damals schon gab) und ob irgendwelche Lasten auf ihnen ruhen, kann ich Ihnen nicht sagen. Wenden Sie sich bitte dazu vertrauensvoll an das Rathaus Großhansdorf in Kiekut.
    Herr Dzubilla kann wieder witzig sein. Der Begriff “Mönch” kommt aus aus dem Klostertum und ist ein Begriff aus der Teichwirtschaft. Klöster, die Gewässer für die Fischzucht aufstauten, bauten ein Geschiebe in den Abfluss ein, um das Wasser ganz oder teilweise abzulassen, um zu ernten. Wahrscheinlich kommt der Name daher, weil die Mönche in die Kniee gingen und sich dann wieder aufrichteten. So einen “Mönch” (falls noch vorhanden) kann man am Abfluss des Groten Diek in die Schmalenbeck sehen. Erwandert doch einmal die Schmalenbeck. Und keine Ausreden vonwegen Zipperlein……..
    Übrigens: Dieser Mönch von Herrn Dzubilla hat nicht mit den Dachpfannen zu tun (Mönch und Nonne).
    Wer weiß denn nun was das Wort “Ihlen” bedeutet?
    Mit abenteuerlichen Grüßen
    Wolfgang König

  6. Wolfgang König

    Anzeige:
    Hiermit biete ich an:
    Erwanderung der Schmalenbeck
    Erwanderung der Ur-Wandse mit dem Hopfenbach
    Erwanderung des Gölmbaches
    Erwanderung des Großhansdorfer Mühlenbaches
    Erwanderung der Festung Arnevelde mit den Sperrwerken und glacialen Strukturen
    Erwanderung des Heiligtums der Rentierjäger und möglicherweise auch der Bronzezeitler
    Erwanderung der mutmaßlichen Wehranlagen des Meierdorfes Woldenhorn am Eilshorst
    Befahren von Flussläufen mit meinem Kanu
    Ich benötige aber Vorlauf für Begehungsrechte (einige Tage/Wochen) und ein Transportmittel für das Kanu. Und meine Ausflüge sind keine Spaziergänge mit Kaffeepausen in Restaurants. Da braucht man schon Stiefel und Schwimmwesten. Die Teilnehmer müssen befahren sein mit Auto oder Fahrrad.
    Mit abenteuerlichen Grüßen
    Wolfgang König

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