Wird die Patina am Rathaus eigentlich auch geschützt?

Ist schon irgendwie putzig: Die Stadt Ahrensburg hat bereits damit begonnen, ihren imaginären 700. Geburtstag zu feiern, die städtische Verwaltung ruft öffentlich dazu auf, dass noch mehr Vereine, Veranstalter und helfende Hände mit anpacken sollen, um alles schön zu machen, und der Bürgermeister hat bereits den Antrag gestellt, dass unser Rathaus als historisches Denkmal so schnell wie möglich geschützt wird…

…da blicke ich gestern auf eben dieses Rathaus und schäme mich. Grund: Die Halbreliefs über dem Eingang sehen nicht nur verdreckt aus, sondern sie sind auch verdreckt – siehe die Abbildung!

IMG_0500Was ist nun – nein, daran mag ich gar nicht denken! – aber was ist nun, wenn die Denkmalschützer kommen und sagen: Das Rathaus wird so geschützt, wie wir es gesehen und begutachtet haben. Was meint: Der Dreck an den Außenwänden ist die Patina, die auf gar keinen Fall beseitigt werden darf! 😉

Dann, liebe Leute haben wir ein echtes Problem. Ein Problem, das nur bei dunkler Nacht gelöst werden kann, mit langer Leiter und Sandstrahlgebläse bzw. einer schonenderen Methode. Ich denke nicht, dass das ein großer Aufwand ist. Ich denke aber, dass es dem Bürgermeister egal ist, denn sonst hätte er diesen Schmutz an seinem Amtssitz schon längst beseitigen lassen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Januar 2014

Ein Gedanke zu „Wird die Patina am Rathaus eigentlich auch geschützt?

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    möglicherweise sehen Sie das nicht ganz richtig. Wahrscheinlich hat sich der Architekt diese, sich nach außen hin verstärkende Graufärbung gewünscht, damit sich sein strahlend weißes Relief vom strahlend weißen Hintergrund abhebt. Bei Wei in Weiß wäre es sonst nicht mehr zu erkennen. Das ist so wie mit dem Grünspan auf unseren Kupferdächern. Der wird ja auch nicht weggeätzt. Wenn nun die Verwaltung ohne Genehmigung des Denkmalschutzes die Reliefs in den Urzustand zurückführt, könnte das Zerstörung von Kunst am Bau sein wie das Entfernen von Butter von der Museumsdecke.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang König

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