Medienkritik: Hamburger Abendblatt verschweigt Wesentliches

Zum einen weiß ich nicht, ob Sie das Hamburger Abendblatt lesen, zum anderen weiß ich nicht, warum Sie es lesen, falls Sie es denn tun. Ich selber habe diese Zeitung abonniert. Weil ich wissen will, was in Hamburg passiert genauso wie in Ahrensburg und dem Rest der Welt.

Bildschirmfoto 2013-07-16 um 10.23.32Für Ahrensburger Leser gibt es keine “Ahrensburger Zeitung” mehr, wie sie früher dem Abendblatt beigelegen hatte. Stattdessen gibt’s hier eine Stormarn-Beilage, in der die größte Stadt des Kreises auch erwähnt wird, wenn auch nur nebenbei und mit belanglosen Meldungen wie den “Lieblingsplätzen” von Lesern. Die Redaktion der Stormarn-Beilage muss riesengroß sein, denn ständig tauchen dort neue Namen auf. Oder ist es eine hohe Personal-Fluktuation…?

Aber das ist nicht der eigentliche Grund meines heutigen Blog-Eintrages. Vielmehr ärgert es mich, wenn ich im Hamburger Abendblatt eine ganze Seite finde, die auch noch wiederholt wird, und wo keine redaktionellen Nachrichten stehen. Stattdessen lese ich, dass ich 3 Monate lesen kann und nur 2 zahlen muss. Auf meiner Abo-Rechnung kommt das allerdings nicht zum Ausdruck, weil ich als Abonnent  von dieser Aktion ausgeschlossen bin, da nur Nicht-Leser am Lesertest teilnehmen dürfen. Und diese Nicht-Leser, die testen sollen, sucht man – genau: Unter den Lesern vom Hamburger Abendblatt, wo denn sonst?!

Und so bekommen wir Abonnenten auch keinen Tankgutschein, keine Sonnenliege, ganz zu schweigen vom Gartengrill. Das können wir nur bekommen, wenn wir unser Abo kündigen und anschließend den Lesertest machen. 😉

Bildschirmfoto 2013-07-16 um 10.27.27Und noch etwas: Ich las im Hamburger Abendblatt einen Bericht, der überschrieben ist: “500 Euro für eine Flasche Sekt – Ehepaar auf dem Kiez abgelockt” – wenn Sie sich den Beitrag bitte mal durchlesen wollen!

Nun ist es absolut nichts Neues, dass Besucher auf St. Pauli abgezockt werden. So was passiert alle Tage und immer wieder mit den gleichen Tricks. Wichtig für den Leser ist allein, in welchem Lokal das besagte Ehepaar aus Australien um sein Geld erleichtert worden ist. Das Abendblatt informiert: “in einer Tabledance-Bar”.

Dieser Beitrag hat einen Informationswert = null. Außerdem: Es könnte eine Tabledance-Bar in Verruf kommen, wo gar nicht abgezockt wird! Das ist für mich ähnlich, wenn im Feuilleton einer Zeitung ein Theaterstück rezensiert wird, ohne dass der Titel genannt wird, und wo auch der Name des Theaters im Dunkel bleibt.

Dass es auch anders geht, beweist das Schwesterblatt vom Hamburger Abendblatt, nämlich die BILD-Zeitung: Hier erfuhr der Leser gerade, welche Lokale auf dem Kiez er besser meiden sollte, weil dort abgezockt wird – siehe nebenstehenden Ausriss!

sky-BarApropos St. Pauli: Ich war gerade mit Gästen in der Skybar im Empire Riverside Hotel (Bernhard-Nocht-Str. 97). Falls Sie noch nicht dort gewesen sind: Die Bar befindet sich im 20. Stockwerk, hat gläserne Wände, durch die Sie einen tollen Blick auf den Hafen werfen können. Eintritt wird nicht verlangt, die Musik ist nicht allzu laut, und die Cocktails sind sehr zu empfehlen und zu normalen Preisen erhältlich. Warnung: Am Wochenende gerammelt voll!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Juli 2013

Ein Gedanke zu „Medienkritik: Hamburger Abendblatt verschweigt Wesentliches

  1. Uwe John

    Hallo Herr Dzubilla,
    ich weiß nicht warum Sie die Anzeige des Hamburger Abendblatts für das Hamburger Abendblatt kritisieren? Sie wissen doch, wenn die Geschäfte nicht gut laufen, dann muss geworben werden. Und Sie haben recht, häufig sind die journalistischen Leistungen so dünn wie die Zeitung. Von der Rächtschreipung will ich gar nicht erst reden.
    Grüße
    Uwe John

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