Erlenhof: Dissens nach dem glücklichen Ende

Am 26. Juni 2013 zitierte die Stormarn-Beilage unseren verehrten Herrn Bürgermeister anlässlich des ersten Spatenstichs auf dem Erlenhof-Gelände mit den Worten: “Bürgermeister Michael Sarah wollte von dem Dissens nichts mehr wissen. ‘Eine schon fast unendliche Geschichte hat jetzt ihr glückliches Ende gefunden`, sagte er.”

Bildschirmfoto 2013-07-12 um 08.11.20Ja, das sagte er, der Ahrensburger Bürgermeister, vor gut zwei Wochen. Und heute berichtet die Stormarn-Beilage im großen Aufmacher von einem Dissens zwischen den Investoren, der Stadtverwaltung und der Politik. Und die Kritik am Rathaus lautet, dass dort so Einiges durch personelle Veränderungen nicht reibungslos geklappt hat. Dazu informiert uns die Stormarn-Beilage: “Bürgermeister Michael Sarach sagt dazu nur: ‘Personelle Veränderungen gibt es immer und überall.’ Die weiteren Äußerungen vonseiten der LEG wollte er nicht kommentieren.”

Mein Kommentar: Es geht hier um eine ganz spezielle “personelle Veränderung”, nämlich Angelika Andres, die auf dem Stuhl ihres Vorgängers Wilhelm Thiele sitzt und nach Meinung vieler Beobachter eine Unter- und damit Fehlbesetzung ist, die sich eine Stadt wie Ahrensburg  überhaupt nicht leisten kann. Eine Kritik, die ich bereits 100 Tage nach dem Amtsantritt der Frau vor der Stadtverordnetenversammlung geäußert habe.

Ich wiederhole noch einmal: Es war eine Fehlentscheidung, das Erlenhof-Gelände nicht wieder zurückzukaufen und das Baugelände in eigener Regie zu entwickeln und zu vermarkten. Das scheiterte letztlich daran, dass gewisse Leute ziemlich tricky verhindert haben, dass der CDU-Kandidat Jörn Schade zum Bürgermeister gewählt worden war, der sich für einen Rückkauf ausgesprochen hatte. Dann wäre es möglicherweise auch nicht zu einer Fehlbesetzung im Bauamt gekommen, so dass die Stadt heute selber in der Lage gewesen wäre, das Geld zu verdienen, das jetzt in den Taschen der Investoren landet.

Wenn diese Investoren heute groß auftreten und letzten Endes nur jammern, dass sie nicht genug Geld verdienen mit dem Erlenhof und damit ihre überhöhten Preise rechtfertigen wollen, die sie den Menschen nun abknöpfen, dann bestätigt das indirekt meine Vorwürfe.

Und ein Bonmot am Ende: Minuten vor der Endabstimmung damals in der Stadtverordneten-Versammlung über den Erlenhof hatte Thomas Bellizzi (FDP) noch einmal leidenschaftlich das Wort an die SPD gerichtet und die Partei aufgefordert, Nachbesserungen für mehr Wohnraum zu fordern. Die damalige Fraktionsvorsitzende Petra Wilmer wies diesen Vorschlag brüsk zurück mit dem Hinweis, dass dieses ja zu einer Neuplanung führen würde.

Und heute? Heute zitiert die Stormarn-Beilage den SPD-Stadtverordneten Béla Randschau, der “‘Nachbesserungen’ am Erlenhof für möglich” hält. Drollig, gelle?!

Liebe Mitbürger, wie so häufig habe ich das Gefühl, dass Schilda eine Stadt gewesen ist, die Ahrensburg in vielen Dingen als Vorbild dient.

Und die Stormarn-Beilage, die in Vergangenheit immer Friede, Freude, Eierkuchen geschrieben hat? Claas Greite ist endlich aufgewacht und hat in seinem Randkommentar das geschrieben, was ich im Grunde seit Jahren schreibe: Die Firma Ahrensburg hat ein Management, mit dem man vielleicht einen familiären Klempnerbetrieb im Industriegebiet führen kann, nicht aber die größte Stadt des Kreises mit über 30.000 Einwohnern. Schon die städtischen Schulden in Höhe von rund 40 Millionen Euro sprechen eine deutliche Sprache für Missmanagement.

Wer anderer Meinung ist, der werfe den ersten Kommentar!

 

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Juli 2013

2 Gedanken zu „Erlenhof: Dissens nach dem glücklichen Ende

  1. Wolfgang König

    Hmmmmmmm,
    wenn ich mich richtig erinnere, scheiterte vor etwas über drei Jahren der Erlenhof an einer leider ständig fehlenden Stimme der WAB. Dann hätte der Erlenhof ggf. gewinnbringend, mit mehr Wohnraum und auch bezahlbarem Wohnraum von Ahrensburg selber vermarktet werden können. Investoren sind ausschließlich gewinnorientiert. Auch fehlt noch immer die Gegenüberstellung der städtischen Kosten für den Erlenhof zu den Einnahmen von nur 360 neuen Steuerzahlern. Die Nordtangente mit ihrer zuletzt festgelegten nicht zukunftsorientierten Trasse wurde mit einer Stimme gekippt (WAB?!). Auch dort fehlen nach meinem Kenntnisstand noch immer die Gesamtkosten, welche von der WAB gefordert wurden.
    Und was ist mit der Brücke über das Tunneltal? Wird nun die Lage der Brücke fremdbestimmt?
    Was ist mit dem Lindenhofgelände?
    Im Ahrensfelder Teich soll Nessi gesichtet worden sein. Es ist lange Sommerpause.
    Es fehlen in Ahrensburg die Macher – ich meine, nicht die Zeitungsmacher.
    Aber es tut sich etwas auf den Ahrensburger Straßen: Risse und Löcher werden ausgebessert und auch das Bruchpflaster Ecke Rondeel/ Große Straße wurde etwas instandgesetzt. Selbst auf dem Ahrensburger Redder wurde Sand gestreut. Mehrere Schilda weisen dort zweisprachig auf Ahrensburg hin.
    Mit freundlichen Wünschen
    Wolfgang König

  2. Uwe John

    Lieber Herr Dzubilla,

    wir sind vor 30 (!) Jahren nach Ahrensburg gezogen. Und da gab es schon heftige Probleme mit dem Bauamt. Wir haben selbst darunter leiden müssen. Aber es gab auch einen “Regulator” und der hieß Samusch. Das war unser Glück!
    Grüße
    Uwe John

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