Ahrensburg trinkt Wein, bekommt aber keine Königin

Die Bergmanngruppe ist ein Unternehmen, das Festivals und Events durchführt. Zum Beispiel Weinfeste in Pinneberg und Ahrensburg. Diese Veranstaltungen sind Teil des Marketings von 20 deutschen Winzern, die damit ihren Absatz ankurbeln wollen. Solche Weinfeste sind quasi eine (vom Kunden bezahlte) Weinprobe, damit der Weinliebhaber hernach die Kiste direkt beim Weingut bestellen soll.

Unbenannt-1Die teilnehmenden Firmen am Weinfest in Ahrensburg sind also keine Ahrensburger Weinhändler und Ahrensburger Gastronomen, die in Ahrensburg ihre Weine anbieten und beim Verkauf ihre Gewerbesteuern in unsere eigene Stadtkasse zahlen, sondern es sind Fremdfirmen, die mit Ahrensburg gar nichts zu tun haben – außer dass sie ihre Werbeaktion in unserer Stadt machen. Wofür die Verwaltung immerhin Gebühren für die Stände kassiert, und das ist schließlich auch Geld, das in der Stadt bleibt.

Unterstützt wird die Aktion in diesem Jahr zusätzlich von Bürgermeister Michael Sarach (SPD), dem stellvertretenden Bürgervorsteher und Stadtverordneten Bela Randschau (SPD) sowie dem FDP-Fraktionsvorsitzenden und Stadtverordneten Thomas Bellizzi, die mit einer (vermutlich kostenlosen) Weinprobe für die deutschen Winzer werben – siehe Beitrag aus dem MARKT von diesem Wochenende! Trinker aus anderen Fraktionen sind auf dem Foto nicht erkennbar – vielleicht lagen die zu diesem Zeitpunkt bereits unter dem Tisch? 😉

Auch ich werde mit meiner Frau am kommenden Wochenende wieder wie jedes Jahr über das Weinfest gehen, Zwiebelkuchen essen und Wein dazu trinken. Obwohl: Wir trinken gern Rotwein und lieber spanischen, italienischen oder griechischen als deutschen. Aber das Weinfest in Ahrensburg ist ein deutsches Weinfest, das fest in deutscher Hand ist, und deshalb wird dort ausschließlich deutsch getrunken – Wein und Bier. Wer italienischen, spanischen, französischen oder griechischen Wein lieber mag, der kann ja in eines der umliegenden Restaurants gehen, wo er auch noch chinesischen Reiswein findet!

Der Hauptgrund dieses Blog-Eintrags ist meine “offizielle Beschwerde” an das Stadtforum, das diese Veranstaltung seit nunmehr 20 Jahren nach Ahrensburg holt: Ich lese nichts von der Wahl einer Weinkönigin! Doch die Agentur schreibt auf ihrer Online-Seite bezüglich Pinneberg und Ahrensburg: Die Krönung der jeweiligen Weinkönigin ergänzt das bunte Familienprogramm.“

Frage: Warum werden in Ahrensburg zwar die besten Weine gewählt, aber keine Weinkönigin…? Weil die Juroren Bellizzi, Randschau, Sarach und Westphal lieber ins Glas schauen als auf schöne Frauen…? U. A. w. g., verehrter Götz Westphal!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. Juni 2013

9 Gedanken zu „Ahrensburg trinkt Wein, bekommt aber keine Königin

  1. Observator

    Was in Ihrem Beitrag ja schon anklingt: Wäre es nicht sehr viel sinnvoller, in Ahrensburg ein Weinfest zu veranstalten, wo alle Ahrensburger Weinhändler einen Stand haben und Ahrensburger Restaurants? Damit würden sich nicht allein deutsche Winzer in Ahrensburg repräsentieren, sondern Ahrensburg würde sich “international” präsentieren! Und die Gäste der Stadt können dann anschließend das Angebot in Ahrensburg auch weiterhin genießen.

    Was am kommenden Wochenende passiert, das ist in Wahrheit doch eine Werbeaktion gegen den Ahrensburger Einzelhandel bzw. die Ahrensburger Restaurants. Dem Bürger gefällt die Veranstaltung zwar, aber noch besser würde sie ihm mit Sicherheit gefallen, wenn er frei entscheiden könnte, welchen Wein aus welchem Lande er trinkt.

    1. Abg-EH

      Als Ahrensburger Einzelhändler stimme ich dem voll zu. Aber es ist natürlich leichter für das Stadtforum, die Arbeit von einer Event-Firma machen zu lassen und sich vor Ort nur als “Veranstalter” feiern zu lassen, als die eigenen Mitglieder zu aktivieren, ein Weinfest zu machen, das tatsächliche ein “Ahrensburger” Weinfest ist und kein Weinfest wie jedes andere auch – zum Beispiel in Pinneberg.

  2. Monja Löwer

    Lieber Herr Dzubilla,
    nein die anderen Fraktionen lagen nicht schon unter dem Tisch, da sie gar nicht erst zur Weinprobe, oder was diese Veranstaltung auch immer war, eingeladen waren 😉
    Mit grünen Grüßen
    Monja Löwer

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Aha! Dann war es wohl so, dass nur die Parteien eingeladen worden sind, die die Wahl von Bürgermeister Sarach unterstützt haben! Schade, wie Sie zugeben werden… 😉

  3. Observator

    @ Monja Löwer: Ich vermute, dass es hier speziell die Roten und Gelben betrifft, weil es ja weder grünen noch schwarzen Wein gibt. Und die WAB trinkt vermutlich nur Buttermilch. 🙂

  4. H.Schug

    Na ja , vielleicht sollte man sich darüber freuen das in dem sonst zwar schönen,aber doch etwas langweiligen Ahrensburg außer Stadtfest und der üblichen ” Kleinkunst ” auch mal was los ist . So langsam degeneriert die Stadt zu einer riesigen Seniorenresidenz . Besser ein Weinfest das immerhin jedes Jahr tausende Besucher anzieht , die dann ausnahmsweise mal nicht nach am Samstag Abend nach Hamburg fahren , so wie ca. 80 % aller Ahrensburger unter 60 die ein bisschen Spass haben wollen .

  5. Klaus Mühlenkamp

    Was hat denn Ahrensburg mit Wein zu tun ? Es wird doch kein Wein erzeugt, es wird der Wein der anderorts erzeugt wird getrunken – dazu braucht es keine Weinkönigin. Ich halte es schon für unsinnig einen Wein des Jahres zu wählen – kann doch nur eine “Allerweltswein” sein, der den unterschiedlichen Gewächsen der erzeugenden Winzern sicher nicht gerecht werden kann – insbesondere nicht der Garde der jungen deutschen Winzereliten. Was soll das Mäkeln an der Veranstaltung – freut Euch über das vielfältige Angebot.

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